Füssener Heimatzeitung Nr. 203

74 Füssener Heimatzeitung Nr. 203 vom April 2021 Jörg Modlmayr hat mit seiner Familie hier in Füssen und Hopfen die reichsten Jahre seines Lebens verbracht, hat hier geträumt und gedichtet. Der Hopfensee war seine Heimat, der Hopfensee und seine Blumenwiesen und die Berge, die sich dahinter groß und mächtig türmen. Er hat das Land zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet und erwandert. Passenderweise steht auf seinem Grabstein folgender Spruch: “In conspectu montium quondam expergiscar”, was übersetzt heißt: “Angesichts der Berge werde ich einst auferstehen.” Bauer, Poet und Lehrer Ein Bericht von Monika Philipp Serie: Füssener Persönlichkeiten Bauer, Poet und Lehrer Jörg Modlmayr bezeichnete sich selbst immer als “Bauer, Poet und Lehrer”. Mit der Scholle ist er aufgewachsen, sein Herz gehörte der Poesie und gearbeitet hat er als Professor an der Oberrealschule, wobei er nicht “Professor”, sondern nur “Lehrer” genannt werden wollte, ein Lehrer allerdings, der sowohl streng als auch sehr beliebt war. Er war ein unheimlich humorvoller Mensch. Ob er erzählte oder schrieb, alles war mit einer Prise Humor ge- würzt. Sein Ohr hatte er am Volk, am einfachen Menschen, der durchaus sehr scharf und genau wahrnehmen konnte. Und doch blieb er bei alledem liebevoll und humorvoll. Hopfensee Singen will ich den See, der tief in die Buchtung gebettet, zwischen Hügel und Tal aus schilfichtem Ufer hervorblitzt Nimmer verlass ich das Land, mit Burgen versehen und Schlössern, königlich dünkt mich fürwahr ein Mann, der in seliger Unruh jauchzend das Vaterland durchstapft am Tag und in drangvoller Sturmnacht Jörg Modlmayr - Teil 4  Familie Modlmayr, 1953 bei einem Besuch in Italien. Bild: privat

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