Füssener Heimatzeitung Nr. 203

114 Füssener Heimatzeitung Nr. 203 vom April 2021 Der Füssener Leinenweber und Pfarrmesner Mang Seelos (1782 – 1853) hat in seinem „Haus- oder Aufschreibebuch“ über einen Zeitraum von 70 Jahren (1782 – 1852) wertvolle Informationen über sein Leben und das seiner Familie, aber auch über Geschehnisse in seiner Heimatstadt Füssen schriftlich festgehalten. Endlich war Napoleon besiegt und auf der Insel St. Helena festgesetzt. Im Jahr 1815 scheint wieder Frieden in Europa, Bayern und Füssen einzuziehen. Mang Seelos schreibt dazu folgendes Gedicht: Der Krieg ist jetzt geendet, Zerstört ist s’Clavenjoch; Der Herr hat es gewendet, Der alte Gott lebt noch! Die Feinde mußten weichen Aus unserm Vaterland, In wild verwirrten Reichen Lief alles durcheinand. Napoleon mußte weichen Entlaufen ohne Hut, Das war das Siegeszeichen, Dem deutschen Heldenblut. Serie: Füssener Geschichte Ein Bericht von Uta Creutznacher Wallfahrt von Frau Seelos Das Jahr 1816 begann für Mang Seelos düster, wie er selber schreibt. Er war sehr krank und litt unter einem starken Husten, der einfach nicht besser werden wollte, sogar der Arzt hatte jede Hoffnung aufgegeben. Da ent- schloss sich seine Frau, eineWall- fahrt nach Maria Einsiedeln zu unternehmen und dort für die Genesung ihres Mannes zu bitten und tatsächlich wurden ihre Ge- bete erhört und Mang Seelos er- holte sich wieder, so dass er nach Ostern wieder ganz genesen war. Wiederholte Schneegestöber im Juni Nun war zwar der Krieg beendet, Mang Seelos berichtet aber, dass Das Leben des Füssener Leinenwebers und Chronisten Mang Seelos Teil 7

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