Füssener Heimatzeitung Nr. 202

142 Füssener Heimatzeitung Nr. 202 vom März 2021 Fortsetzung auf Seite 144 Wie macht man Menschen das Vereinsleben schmackhaft, gerade in der heutigen Zeit? Wie kann man Kinder, Jugendliche und Erwachsene wieder für die ge- meinsame Trachtensache begeistern? Wie kann sich ein Verein, der Brauchtum und Heimat pflegt, heute noch attraktiv gestalten? Wie können Werte von einst in der Gegenwart vermittelt und in die Zukunft weitergegeben werden? Das alles sind Fragen, mit denen sich der Trachtenverein D’Neuschwanstoaner und allen voran Richard Hartmann, 1. Schriftführer und Erster Sprecher des Haupt- vorstands, in den letzten zehn Jahren beschäftigt hat. Serie: D’Neuschwanstoaner 120 Jahre Trachtenverein D’Neuschwanstoaner Stamm Ein Bericht von Monika Philipp Teil 5 - Bericht aus den Jahren 2010 – 2020 Die Zeiten ändern sich Bis zu den 80er/90er Jahren war es noch einfach, einen Verein zu führen. Nachwuchsprobleme gab es nicht und an engagierten ak- tiven Mitgliedern mangelte es den Neuschwanstoanern auch nicht. Doch nach dem 100. Jubi- läum im Jahre 2000 wurde es deutlich schwieriger. Die Mitglie- derzahlen sanken, die einst so aktiven Mitglieder wurden alt oder starben weg und so mussten auch die Neuschwanstoaner um- denken und neue Wege gehen. Für diese neuen Wege war vor allem Richard Hartmann ab 2011 verantwortlich, der mit seinem Engagement vieles auf den Weg brachte und den Terminkalender wieder vollpackte. Urgestein Karl Versal Das neue Jahrzehnt begann leider gleich mit einem Trauerfall. Am 13. Mai 2010 verstarb der Neu- schwanstoaner Ehrenvorstand Karl Versal im Alter von 77 Jahren. Versal war einer der Hauptpro- tagonisten des Vereins in den 70er und 80er Jahren und zählte zu den Urgesteinen des Vereins. Er trat 1952 im Alter von 19 Jahren in den Verein ein. 1957 wurde er zum Fähnrich gewählt und trug als „stattlichster Mann des Ver- eins” die Vereinsfahne bei allen Festen voraus. Dieses Ehrenamt hatte er bis 1965 inne. Er war so- mit der einzige Fähnrich, der so- wohl die alte (erste) als auch die neue, zweite Vereinsfahne ab 1963 gepflegt hat. Im Oktober 1969 wählten ihn die Mitglieder zum 1. Vorstand. In den folgenden achtzehn Jahren führte er den Verein zu neuer Blüte, stellte die Verbindung zu Milwaukee (USA) her und war überaus aktiv. Für seine Verdienste wurde er am 19. Dezember 1987 bei der Weih- nachtsfeier zum Ehrenvorstand ernannt. Nach einigen Jahren Pau- se lenkte er dann nochmals ab 1995 als 2. Vorstand und ab 1997 als 1. Vorstand die Geschicke des Vereins bis Dezember 2000. 35 Jahre seines Lebens war er im Ehrenamt für die Neuschwan- stoaner tätig. Für seine Verdienste um den Verein wurde er zum Eh- renvorstand auf Lebzeit ernannt. Der Gau verlieh ihm 1990 die Auszeichnung „Dank und Aner- kennung”. Mit Karl Versal verlor der Verein eine starke Stütze. Herbert Braun wird 70 Doch das Vereinsleben ging wei- ter, Herbert Brauns 70. Geburtstag stand an und wurde im Juli 2011 würdig gefeiert. Im Verein wurde er mittlerweile zum Ehrenvor- plattler ernannt. Seiner Einladung

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