Füssener Heimatzeitung Nr. 201

4 Füssener Heimatzeitung Nr. 201 vom Februar 2021 standshütte. Zwei Jahre später dann wurde sie erweitert und umbenannt in die „Pfrontner Hüt- te am Aggenstein” und 1908 wur- de sie erstmals über die ganze Saison hinweg von Alois Rind- fleisch und seiner Frau Franziska bewirtschaftet. Über Franziska Rindfleisch erzählte man sich, dass sie aufgrund ihres Gewichtes nicht den ganzen Weg bis zur Hütte laufen konnte und wollte und sie deshalbmeist nicht selber hinauf gelaufen sein soll. Die eine Geschichte erzählt, dass sie von einem Muli hinaufgetragen wurde, die andere, dass sie jedes Mal mit dem Lastenzug hinauf- befördert wurde und wieder eine andere berichtet über vier starke Männer, die sich jeweils eine Stange auf die Schulter legten, in die sich Franziska Rindfleisch dann einhängen konnte und dann halb getragen wurde und halb selber lief. Der Erste Weltkrieg Während des Ersten Weltkrieges kümmerte sich niemand um die Hütte und dadurch erging es ihr nicht gut. Sie wurde von Grenz- schutz-Soldaten heruntergewirt- schaftet und dann auch von der Bevölkerung bis zur Matratze ge- plündert. Die Hütte war in einem desolaten Zustand. Da Alois’ Herz sehr an der Hütte hing, entschloss er sich nach dem Krieg 1919, sie mithilfe der DAVSektion Pfronten (des Deutschen Alpenvereins) wieder herzurichten. Die Sektion Pfronten aber hatte kaum finan- zielle Mittel und so investierte Alois Rindfleisch fast alles, was er hatte, in die Hütte. Er stellte das meiste Inventar und Geschirr, sowie etliche Bergrettungsmate- Fortsetzung auf Seite 7 Fortsetzung von Seite 2

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