Füssener Heimatzeitung Nr. 201

Füssener Heimatzeitung Nr. 201 vom Februar 2021  Waggi (Peter Leitner) war lange Zeit gerne in der Natur. Bild: privat Unerfülltes Verlangen Vermutlich war es das, wenn auch unbewusste, unerfüllte Verlangen nach seiner Mutter, das ihn nie sich selbst finden lassen konnte oder welches ihm den Boden hät- te geben können, aus einemhalb- wegs entspannten Vertrauen und einer inneren Geborgenheit zu schöpfen. Da seine intensive Empfindsamkeit gewissermaßen nicht selbstverständlich in einer tiefen inneren Heimat gründen konnte, war sein Lebensgefühl sensibel und leicht verletzlich. Trotz all der Umstände, die einen Anteil seines Selbst sehr fragil erscheinen ließen, gab es auch die Seite, in der er äußerst ent- schlossen seinenWeg ging, gegen alle Widerstände, die sich ihm in den Weg stellten. Als einer der ersten zum Zivildienst Das begann schon damit, dass sich Waggi Ende der 60er Jahre weigerte, zur Bundeswehr zu ge- hen und stattdessen Zivildienst absolvieren wollte. Zur damaligen Zeit gab es in unserer Umgebung kaum einen Menschen, der über- haupt von dieser Möglichkeit wusste. Aber für Waggi war es vollkommen klar, dass er niemals ein Gewehr in die Hand nehmen oder gar gegen andere Menschen kämpfen würde. Es war eine na- hezu revolutionäre Tat, die ihm nicht nur so manches Kopfschüt- teln einbrachte, sondern auch einer Gewissensprüfung unterzog, in der er sehr schikaniert wurde. Wie nicht anders zu erwarten, Fortsetzung auf Seite 24

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