Füssener Heimatzeitung Nr. 198

46 Füssener Heimatzeitung Nr. 198 vom Januar 2021 / I Eine Einladung zum Reisen in der Heimat Dazu lädt Carolin Völk mit ihrem Buch „Lieblingsplätze im Bistum Augsburg” ein. Sich an Orte zu begeben, die ein kleiner Geheim- tipp für einen Ausflug der Familie und der Seele sind. Orte der Kraft, an denen man zu sich selber fin- det. Dieses Buch zeigt uns Orte, an denen wir unsere Heimat neu kennenlernen dürfen und sie mit ihrer Geschichte wertschätzen lernen. Rund fünfzig Monsigno- res, Pfarrer, Dekane und Äbte verraten mit kleinen Beiträgen ihre Lieblingsplätze im ganzen Bistum Augsburg. Wie die Autorin in ihrem Prolog schon so schön schreibt, ist dieses Buch eine Einladung „von Zeit zu Zeit eine Rast einzulegen und zu warten, Eine Einladung zu Lieblingsplätzen voller Kraft Ein Bericht von Friede Halevi Serie: Römisch-katholische Kirche Fortsetzung auf Seite 49 bis unsere Seele uns wieder ein- geholt hat.” vom Dekanat Nörd- lingen bis nach Sonthofen zeigen die Priester und Ordensleute ihre „Haltestellen der Seele” und ver- suchen sie neu vorzustellen. Der Kunstverlag Josef Fink, welcher das Buch gedruckt und ermöglicht hat, sowie die Herausgeberin und die Autoren zeigen uns ihre Lieb- lingsplätze zu Ehren des 60. Ge- burtstags unseres Bischofs Dr. Bertram Meier und widmen ihm dieses Buch. Die Krypta in Füssen Auch zwei Lieblingsplätze aus Füssen werden uns von Dekan Frank Deuring und Abt Theodor Hausmann vorgestellt. Die Krypta unter der Kirche der ehemaligen Benediktinerabtei St. Mang in Füssen ist der Lieblingsplatz des Abtes. Nahe der alten Straße Via Claudia ist sie umgeben vom Sturm der rasend schnellen tech- nologisch-wirtschaftlichen Ent- wicklung. Geborgen im Herzen des großen Klosterkomplexes ist dies ein energiegeladener Kraft- ort, der einem die Geschichte der Region erzählt und zu sich finden lässt. Abt Hausmann er- klärt es anhand einer Beschrei- bung Papst Gregors des Großen, der das heutige „Burnout” schon damals erkannt hatte: „Sooft wir nämlich … zu sehr aus uns he- rausgeführt werden, sind wir zwar noch wir selbst, aber nicht mehr in uns selbst.” Er meint, dass man sich in der heutigen Ge- schwindigkeit des Tuns selbst Wie viele vielleicht schon wahrgenommen haben, ist das Heute ein Zeitalter von Geschwindigkeit, begleitet von einem Gefühl des ständigen Gehetztseins. Sei es die Arbeit, die einen hetzt, oder man ist innerlich von der Angst getrieben, etwas zu verpassen und ist am besten an allen Orten gleichzeitig - ob man physisch von einem Land zum anderen jettet, um auch die ganze Welt kennen- gelernt zu haben, oder man virtuell jederzeit mit jedem Kontakt haben kann. Dabei kommt einem jedoch das tiefe Erleben eines Ortes abhanden, welches man erst spüren kann, wenn man mit Geist und Seele zur Ruhe gekommen ist.

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