Füssener Heimatzeitung Nr. 197

3 Füssener Heimatzeitung Nr. 197 vom Dezember 2020 Fortsetzung auf Seite 04 Die schlaflose Nacht Besonders aufregend war die Adventszeit, die Zeit der Krampusse und die Zeit des Nikolauses. Mit schallenden Glocken polterten die andersweltigen Gestalten durch die finsteren Gassen und warfen ab und zu ein paar Nüsse in die Stuben der Vilser Häuser. Am Nikolausabend war es Tradition, dass jedes Kind an seinen Platz am Essenstisch einen Teller aufstellte, auf demdie Gaben des besonderen Mannes Platz haben sollten. Bei anderen Familien war es nicht der Teller, sondern ein Stiefel, der vor die Haustür gestellt wurde. Manche meinten, den Himmelsboten gütig zu stimmen, wenn sie auch noch einen sorgfältig geschriebenen Brief mit Wün- schen darauf legten. Meistens war das Begehrte sehr bescheiden, wurde aber oft doch nicht hin- terlassen. Die Kinder wussten, dass der Nikolaus in der Nacht mit seinen Gefährten kommen würde und vielleicht eine Gabe da lassen würde. Vor lauter Aufregung konnten die meisten dann während  Familie Hengg aus der Bahnhofstraße vor ih- rem schön geschmückten Christbaum. Im Hin- tergrund sieht man ein aufgehängtes Schild mit der Aufschrift: „Das Schönste im Leben das Gott kann geben ist ein zufriedenes Heim um darin glücklich zu sein“. Bild: Privat  Diese nette Vilser Bürgerin freut sich über ihren Kinderwagen, den sie bekommen hat. Bild: Privat

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