Füssener Heimatzeitung Nr. 196

93 Füssener Heimatzeitung Nr. 196 vom November 2020 Auflösung Serie: Heimaträtsel Auflösung des Heimaträtsels aus der Oktober-Ausgabe der Füssener Heimatzeitung, Nr. 195, Die Heiligen Magnus und Stefanus Klerikale Vergangenheit Magnus und Stefanus finden wir auf einem Flach- erker am Haus Lechhalde 8 inmitten der Füssener Altstadt. Heilige auf Hausfassaden abzubilden, war früher keine Seltenheit, bei den Bildern von Magnus und Stefanus an der Lechhalde gibt es je- doch noch einen direkten sakralen Hintergrund. So befand sich das stattliche Haus Lechhalde 8 seit 1805 im Eigentum der katholischen Stadtpfarrei St. Mang, die auch verantwortlich für die Abbildung ihres namensgebenden Ortsheiligen Magnus ge- wesen sein dürfte, des Klostergründers und mut- maßlichen ersten Abtes. Auch das Klostergymna- sium war in diesem Haus untergebracht. Historie des Hauses Als erster Eigentümer wird in der Häuserchronik der Stadt Füssen ein Johann Heinrich Schorer er- wähnt, schon vor 1719 tritt jedoch ein kirchlicher bzw. klösterlicher Eigentümer auf den Plan, der Jesuitenorden. Von 1719 bis 1804 gehört das Haus dem Kloster St. Mang, nur 1804 wird kurzzeitig, d.h. für ein Jahr, das fürstliche Haus Wallerstein als Eigentümer geführt, bis dann wiederum ab 1805 die Katholische Stadtpfarrei St. Mang das Haus erwirbt. Jahrzehntelang bzw. nahezu zwei Jahrhunderte war dort der Pfarrhof untergebracht, das Anwesen diente also dem jeweiligen Stadt- pfarrer alsWohnhaus und die Verwaltungsgeschäfte der Kirche wurden dort geführt, in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadtpfarrkirche St. Mang. Erst in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts veräußerte die Pfarrei das Haus, das sich seither in weltlichen Händen befindet, und ließ einen neuen, modernen Pfarrhof am Rand der Altstadt erbauen. Allein Mag- nus und Stefanus richten nach wie vor ihren Blick Bilder: Füsse- ner Heimatzei- tung Posthum errichtet Errichtet wurde das Denkmal erst 1866, also zwei Jahre nach dem Tod des Königs. Folgende Inschrift findet sich unter der Büste auf Nische auf - ja, worauf richtet er noch heute seinen Blick? Machen Sie sich auf die Suche, in der Umgebung des Denkmals findet sich noch viel Sehenswertes! ■ auf die gegen- überliegende, stattliche Pfarr- kirche St. Mang und künden noch von der kirchlichen Ver- gangenheit des Gebäudes im ältesten Sied- lungskern Füs- sens. einer Metallplatte: „SEINER MA- JESTAET DEM KOENIG MAXIMILIAN II. VON BAYERN. DIE DANKBARE STADT FUESSEN. MDCCCLXVI.“ Ernst blickt der Monarch aus seiner

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