Füssener Heimatzeitung Nr. 196

Westen war es durch den Lech von jeher von Füssen und dem restlichen Allgäu getrennt. Im Süden schränkten die Berge die Verbindung zu Tirol stark ein. So spielte sich das Leben der Schwangauer zu früheren Zeiten fast ausschließlich auf der östlichen Seite des Flusses ab. Die Schwan- gauer blieben der westlichen Nachbarstadt und den darin lebenden „Bürgerlichen” fern und hei- rateten vor allem untereinander und mit den Nach- barn aus den Dörfern Buching, Trauchgau und Halblech, in seltenen Fällen sogar bis hin nach Prem und Steingaden. So ist Schwangau im Laufe der Jahrhunderte eine Besonderheit geblieben, denn klein war hier der Zuwachs durch Familien und Menschen von außerhalb, und Familien, die hier schon vor siebenhundert Jahren gelebt haben, gibt es heute noch. Erstmals wurde Schwangau im Jahre 1146/1147 durch die Erwähnung des Herren „Hiltbolt de Swanegow” erwähnt und schon ein paar Jahrhunderte später gab es die ersten Steuer- und Zinslisten, welche Aufschluss auf die lokal lebende Bevölkerung geben. Dazu gehören Familien wie Gebler, Schwarz, Helmer, Alatsee, Enzensperg und viele weitere, die wir heute noch in unserer nahen Umgebung kennen. Einblick Über die Jahre 1627 bis 1756, also in fast 130 Jahren, sind in Schwangau ungefähr 3.700 Kinder auf die Welt gekommen. Aus diesen 3.700 Kindern lässt sich eine kleine Statistik machen und diese zeigt: Von 3.700 Geburten waren in 130 Jahren: 501 Geburten in der Familie Schwarz mit 13%, • 193 Geburten in der Familie Geiger mit 5,2%, • 154 Geburten in der Familie Alatsee mit 4,1%, • 152 Geburten in der Familie Heiserer mit 4,1%, • 144 Geburten in der Familie Gebler mit 3,9%, • 143 Geburten in der Familie Lang mit 3,8%, • 140 Geburten in der Familie Mielich 3,8%, • 138 Geburten in der Familie Mayr 3,7%, • 137 Geburten in der Familie Helmer mit 3,7%, • 120 Geburten in der Familie Kotz mit 3,2%. • Allein diese zehn Familien machen fast fünfzig Prozent der Bevölkerung Schwangaus zu jener Zeit aus. Man kann davon ausgehen, dass jeder heutige Schwangauer, der zumindest ein Großelternteil aus einer dieser Familien hat, durch die Vernetzung der Familien auch von allen diesen Sippen ab- stammt. Natürlich kommen nach diesen zehn Fa- Fortsetzung v0n Seite 89  Schwangau gehörte unter die Herrschaft der Ritter von Schwangau, die wahrscheinlich selbst mit den Familien des Dorfes familiär verwoben waren. Bild: privat.

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