Füssener Heimatzeitung Nr. 196

49 Füssener Heimatzeitung Nr. 196 vom November 2020  Eine Karte von Paris, der sogenannte „Plan de Turgot“, zeigt Paris etwa 1736 Bild: Wikipedia, gemeinfrei Fortsetzung auf Seite 50 die köstlichen Konfiseriegeschäf- te, dieWaffen- und Modegeschäf- te und die Schönheit ihrer Parks und Anlagen, hält aber auf die Pariser keine großen Stücke. „Die Volksmenge von Paris überhaubts genommen, wie ich sie kennen lernnte während zwei Jahren, schiene mir das Pariser Volk ein roches unwissendes und nur al- lein zum Verschwenden, zur Völ- lerei, zu Ausschweifungen auf- gelegtes Volk. - Von der gemeinen Klaße Leute beiderlei Geschlech- tes fandmann nur wenige, welche noch ein religieuses Zeichen kundgaben.“ der Zwischenzeit am sogenannten „kalten Fieber“ erkrankt gewesen war (Fieber, bei welchem in Peri- oden, die mit Frost, Hitze und Schweiß verbundenen Anfälle sich wiederholen, während sich der Patient in den fieberlosen Zwischenräumen verhältnismäßig wohl fühlt). Pariser neigen zu Völlerei und Ausschweifungen In Paris lernte Mang Seelos ein so krasses Gefälle zwischen Arm und Reich kennen, wie es ihm zuvor noch nicht begegnet war. Er erzählt über den Glanz und die Pracht der Stadt, über die funkelnden Juweliergeschäfte, war ihmwiederum das Glück hold und er bekam eine Anstellung in einer Weberei in Paris, wo er drei Francs am Tag verdiente. Aller- dings konnte er dort nur zwei Tage in der Woche arbeiten, so- dass er mit seinemGeld arg haus- halten musste und oft mehr als knapp bei Kasse war. Diese Be- schäftigung behielt er bis zum 20. Juni 1804. An diesem Tag wechselte er zur „Deken- und Molton Fabrik“ des HerrnMorand, wo er täglich arbeiten konnte und noch dazu für vier Francs am Tag. Mit diesem Geld aus der neuen Anstellung konnte er seine 38 Francs Schulden abtragen, die aufgelaufen waren, weil er in

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