Füssener Heimatzeitung Nr. 196

mehr Nähe als zum Kaiser, der viele Kilometer weit weg in Wien lebte. So kam es auch, dass im Jahre 1847 eine Hungersnot in Reutte ausbrach, die die Bevöl- kerung in Aufruhr versetzte und aufgrund derer es zu ersten Kra- wallen in der Bevölkerung kam. Der bayerische König zögerte nicht lang und half dem geliebten Nachbarn aus der Not. So wurden Maximilian und Marie bei einer Reise in Reutte als „Retter in der Not” gefeiert. Es wurde ein Tri- umphbogen errichtet und Lieder wurden gedichtet. Nach diesem großen Fest hatte das bayerische Königshaus einen festen Platz im Herzen der Reuttener Bevöl- kerung. Ludwig und Angerer lernen sich persönlich kennen Am 22. Dezember 1884 erhielt das königliche Forstrevier Ho- henschwangau vom königlich bayerischen Hof-Sekretariat den Auftrag, denWeg zwischen Pflach und dem Plansee in eine drei Meter breite Straße auszuweiten. Außerdemmusste noch ein neuer Weg, der aus Reutte hinausführt, angelegt werden, damit die An- bindung an die Straße in Kre- ckelmoos gewährleistet ist. Bei diesemWeg mussten viele Grund- stücke gekauft oder getauscht werden. Der Gasthofbesitzer An- dreas Angerer stellte dem König sein bestes Zimmer zur Verfü- gung. Es ist nicht sicher, ob der König in diesem Zimmer im Gast- hof Post nur Speisen eingenom- men hat oder ob er dort auch nächtigte, aber hier dürften sich dieWege von Ludwig und Andreas Angerer das erste Mal gekreuzt haben. Dieses Zimmer wird ähn- lich wie das Königszimmer in Ler- moos im Gasthof „Drei Mohren” beschrieben. Dieser erste per- sönliche Kontakt war aber bei Fortsetzung v0n Seite 159  Die wunderschönen Berge um Reutte herum, sowohl Angerer als auch Ludwig verehrten diese Gegend sehr. Bild: Privat Fortsetzung auf Seite 162

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