Füssener Heimatzeitung Nr. 196
121 Füssener Heimatzeitung Nr. 196 vom November 2020 Fortsetzung auf Seite 122 Eine Reise rückwärts Christa Scherl ging den Lechweg nicht wie die meisten Menschen von der Quelle flussabwärts, son- dern genau andersherum. Im Sommer 2013 startet sie am Füs- sener Lechfall, demMaxsteg, und geht von nun an Tag für Tag der Quelle entgegen. Recht schnell hat die gebürtige Augsburgerin, die den Lech seit ihrer Kindheit kennt, das Gefühl, das Leben des Flusses rückwärts zu gehen. Sie erlebt den Fluss am Lechfall in den letzten Zügen vor dem Er- wachsenwerden, wenn er in das große Becken des Forggensees eingesperrt wird. Umso näher sie der Quelle kommt, umso wilder, unschuldiger und freier erlebt sie punkt, täglich habe ich Neues erlebt und bin dem Fluss so im- mer näher gekommen. Ich bin den Weg ja vom Fall zur Quelle gelaufen, also entgegen der „offi- ziellen Lechwegbeschreibung“. Die drei letzten Etappen waren sicherlich die beeindruckendsten. Dem Hochgebirge so nah und eine Landschaft, die immer rauher und wilder wird, und dann an den Ursprung des Lechs zu kom- men, da wo alles beginnt.” Schon immer begleitet Der Lech begleitet Christa Scherl schon ihr ganzes Leben. Von ihrer Geburt an lebte sie für viele Jahre in Augsburg und zieht später in ihn. An manchen Stellen wie ein rebellischer Jugendlicher, an an- deren wie ein verspieltes Kind. Der Natur lauschen Die Wettergötter waren auf der Seite von Christa Scherl und so begleitet sie auf ihrem fast 125 km langen Wanderweg immer strahlender Sonnenschein. Sie nahm sich dabei die Zeit, den Lech mit all seinen Facetten und Besonderheiten auf sich wirken zu lassen und die Natur dabei ganz zu spüren. Bei dieser Wan- derung kann Christa Scherl nicht von einem eindeutigen Höhe- punkt sprechen, sie erzählt der Füssener Heimatzeitung: „Da gab es keinen besonderen Höhe- Christa Scherl vor einer der Infotafeln, die die Geschichte des Lechs erzählen. Bild: Christa Scherl
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