Füssener Heimatzeitung Nr. 195

2 Füssener Heimatzeitung Nr. 195 vom Oktober 2020  Postmeister Angerer aus der Chronik von Reutte, es wurden viele Artikel über ihn verfasst. Bild: Richard Lipp Fortsetzung von Seite 1 Quantensprung der Vernetzung Das Versenden von Briefen, das heute schon wieder so gut wie ausgestorben ist, war vor etwas mehr als einhundert Jahren noch ein Quantensprung der Vernet- zung. Gerade im ländlichen Tirol war jedes Dorf mehr oder weniger abgeschnitten, es sei denn, es wurden eigene Boten ausgesandt, was natürlich nur einer wohlha- benden Elite vorbehalten war. Die Geschichte der Post und einer der einflussreichsten Familien in Reutte erzählt dieser Bericht. Wie die Post nach Reutte kam Das Wort „Post“ geht auf das ita- lienische Wort „Mutatio Posita“ zurück und ist der Name für die festgelegten Wechsel-Posten, an denen die Pferde gewechselt wur- den, mit denen Kuriere Nachrich- ten transportierten. Die Ursprünge des Postwesens gehen auf Kaiser Augustus zurück, der im Abstand von einer Tagesreise Posten für denWechsel von Pferden anlegte. Der Aufbau eines einheitlichen österreichischen Postwesens geht auf Kaiser Maximilian zurück, der Innsbruck zu einem postalischen Zentrum machte, indem er 1490 die Familie Taxis beauftragte, ei- nen reitenden Botendienst zwi- schen Innsbruck und Mecheln (heute Belgien) einzurichten. Dies war eine einzige Strecke in ganz Österreich, auf der regelmäßig Boten hin- und hergeschickt wur- den. Es sollten noch viele Jahre vergehen, bis Österreich voll ver- netzt war. Damals musste das Postgeschäft praktisch aus eige- ner Tasche finanziert werden. Also nur wer über die nötigen Mittel verfügte, um die Reiter und Fortsetzung auf Seite 6

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