Füssener Heimatzeitung Nr. 194

33 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020  Papst Pius VI., Mangs Mutter führte ihre glückliche Geburt auf dessen Segnung zurück, als er in Füssen war. B ild: Wikipedia, gemeinfrei Fortsetzung auf Seite 34 Geburt und Papst Pius VI. Wir wollen uns hier an dieser Stelle mit dem Leben von Mang Seelos näher beschäftigen. Die ehemalige Archivarin der Stadt Füssen, Ruth Michelbach, hat in akribischer Arbeit den Text des „Haus- oder Aufschreibebuchs“ des Mang Seelos übertragen, so dass es nun problemlos gelesen werden kann. Mang Seelos, ei- gentlich Magnus Seelos, wurde am 24. Mai 1782 im Haus seiner Eltern, dem Bleicherhaus sehr nahe dem Lech, geboren. Sein Vater war der Bleichermeister Ambros Seelos und seine Mutter  Im Kloster St. Mang übernachtete Papst Pius VI. auf seiner Durchreise von Wien nach Rom und segnete die Füssener. Bild: Füssener Heimatzeitung Margaretha, geborene Leker (oder Lecker), die Tochter des Füssener Färbermeisters Christoph Lecker. Margaretha war wegen der Geburt ihres Kindes in Unruhe, denn sie hatte bereits zwei Kinder tot ge- boren. Nun begab es sich aber, dass Papst Pius VI. in der Nacht vom sechsten auf den siebten Mai 1782 auf seiner Durchreise von Wien nach Rom im Füssener Kloster St. Mang „Herberge nah- me“ und am Morgen vor seiner Abreise noch die zahlreichen Gläubigen segnete, die sich vor dem Kloster versammelt hatten. „Und eben diesemheiligen Segen schreibe meine Mutter, welche sich von Ferne zugenahet hatte, die glükliche Geburt zu, die sich 18 Tage später, nämlich am 24. May 1782 eingestellt hatte und der Aussage nach ich an diesem Tag glüklich das Licht der Welt erblikte.“ Sehr gut kann man sich die große Erleichterung von Mar- garetha Seelos vorstellen, nun einen gesunden Jungen geboren zu haben. Früher waren Geburten existenzielle Vorgänge, lebens- bedrohend für Mutter und Kind,

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