Füssener Heimatzeitung Nr. 193

96 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020 Ende des 19. Jahrhunderts war dieWasserversorgung in Füssen noch lange nicht gewährleistet. Die Men- schen hatten im Winter immer wieder mit Frost und dergleichen zu kämpfen und die Löschwasserleitungen waren ebenfalls noch nicht ausgereift. Füssen hatte daran schwer zu knabbern und es wurde weiterhin fieberhaft nach soliden Lösungen für das Problem gesucht! Füssener Wasserversorgung Ende 19. Jahrhundert - Wasser wird kostenpflichtig Ein Bericht von Carl Uhlemann Serie: Füssener Wasserversorgung  Auf dem Baumgarten wurde ein Hochbehälter gebaut, Bild: Jörg Bürgis (2011) https://de.m.wikipedia.org/wiki/ Datei:F%C3%BCssen,_Brunnenhaus_(1).jpg Löschwasser dauert zu lange Im letzten Teil, in dem es um die Wasserversorgung ging, wurde berichtet, dass die Füssener ge- rade glücklich damit waren, dass endlich Löschwasserleitungen unter die Theresienbrücke verlegt wurden und es schien erst einmal ein wichtiger Kampf um die Füs- sener Wasserversorgung gewon- nen zu sein. Leider dauerte es mit den Löschwasserleitungen jedoch zwanzig bis dreißig Mi- nuten, bis das Wasser bei den Feuerwehrspritzen ankam. Des Weiteren findet sich dazu auch noch eine Notiz vom 2. Februar 1880: „Die Röhren unter der The- resienbrücke sind trotz Umwick- lung mit Teerstricken bei dem strengen Frost zersprungen.“ Da- raufhin wurden bei Johann At- tinger in Augsburg Bleirohre be- stellt, die wiederum in eiserne Röhren eingeschoben wurden. Oxidation der Innenrohrwände Leider erfüllten die 1868 fertig- gestellten, gusseisernen Wasser- leitungen die Erwartungen auch nicht lange, denn in einem tech- nischen Gutachten um 1891 musste Folgendes festgestellt werden: „Das Straßenrohrnetz ist nur während des Sommers gefüllt, im Winter wird dasselbe entleert. Da eine vollständige Entleerung des Rohrnetzes wegen einiger vorhandener Strangsäcke nicht möglich ist, so ist die Oxy- dation der inneren Wandungen der Rohre außerordentlich be-

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