Füssener Heimatzeitung Nr. 193

35 Nach einer Legende trafen sich hoch oben am Schwarzenberg bei Füssen drei Fürsten. Einer war der Kurfürst von Bayern, der zweite ein Graf aus der gefürsteten Grafschaft Tirol und der letzte ein Bischof aus dem Hochstift Augsburg. Die drei sogenannten Fürsten, die zwar eigentlich andere Titel, jedoch den gleichen Stand hatten, kamen an diesem ungewöhnlichen und abgelegenen Ort aus einem ganz besonderen Grund zusammen. Sie saßen dort nämlich zu Tisch, einer beim anderen und doch jeder in seinem Lande. Deren Konferenztisch dort oben amBerg wurde nämlich so aufgestellt, dass jeder Fürst in seinemTerritorium Ein Grenzübergang Legenden sind keine wissen- schaftlich belegten Wahrheiten, jedoch andere, genauso wertvolle Wahrheiten. Sie bringen anderes Fühlen und Denken mit sich, wel- ches mehr aus der Intuition und aus dem Bauch heraus kommt. Die meisten Legenden, Sagen oder Märchen tragen einen Kern in sich, der tief wahr ist. Eine Botschaft, die etwas aufdecken und sichtbar machen will. Was will uns die Legende der drei Fürsten sagen? Hinter vielen Schleiern der Unkenntnis ist eines gewiss, nämlich, dass die Legen- de der drei Fürsten deutlich macht, welch außergewöhnlichen und aufgeladenen Grenzpunkt wir dort auf dem Schwarzenberg finden. Grenzpunkte, Schwellen und Übergänge sind immer eine Verdichtung von spirituellen Pro-  Dem Dreiländereck auf dem Schwarzenberg wird eine besondere Legende zugeschrieben. Bild: Füssener Heimatzeitung sitzen bleiben konnte. Die Legende bringt auch das Füssener Wappenmit sei- nen drei Füßen in Zusam- menhangmit diesemDrei- Fürsten-Treffen. Fortsetzung auf Seite 36 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020

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