Füssener Heimatzeitung Nr. 193

22 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020 Auch wenn man es nicht glauben mag, JohannWolfgang von Goethe, der weitaus berühmteste deutsche Dichter, war zweimal in Füssen. Auf seiner zweiten Ita- lienreise lief seine Route über Füssen und sowohl auf dem Hinweg als auch auf dem Rückweg passierte er die Stadttore, wobei Geheimrat Goethe angeblich keine Lust hatte, aus der Kutsche auszusteigen. Goethe zweimal in Füssen Ein Bericht von Monika Philipp Serie: Heimatgeschichte Goethe will zu seiner Liebsten Warum hatte der Dichterfürst kei- ne große Lust auf Füssen und seine schöne Umgebung, sodass er so schnell wie möglich weiter wollte? Goethe war vierzig Jahre alt und frisch verliebt. Christiane Vulpius, sein sinnenfroher „Bett-  Goethes Geliebte Christiane Vulpius und ihr gemeinsamer Sohn August vor dem Haus in Weimar. Nach dieser heimatlichen Idylle sehnte sich Goethe, weswegen er die zweite Italienreise als Pflicht und unangenehme „Dienstreise” erlebte. Bild: gemeinfrei schatz”, wie Goethes Mutter sie nannte, war in sein Leben getre- ten. Dazu kam, dass sein erster Sohn August gerade erst geboren worden war. Als der frischgeba- ckene Vater im März auf Wunsch der Herzoginmutter Anna Amalia von Sachsen-Weimar nach Vene- dig aufbrechen musste, war er nicht sehr begeistert, ganz im Gegensatz zu seiner Freude bei seiner ersten Italienreise 1786. Er wollte diese „Dienstfahrt” so schnell wie möglich hinter sich bringen. Die Mutter des Herzogs Fortsetzung auf Seite 26

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==