Füssener Heimatzeitung Nr. 193

117 Füssener Heimatzeitung Nr. 193 vom August 2020 Fortsetzung von Seite 115 Ein weiteres Denkmal Doch auch diese Brücke wurde im Jahr 1904 baufällig. Der Ver- kehr wuchs und die Belastung der Brücke stieg rasant und so wurde von 1904 bis 1905 eine neue Eisenbrücke von der Ma- schinenfirma MAN gebaut. Diese Brücke bestand eine Belastungs- probe mit fünf Fuhrwerken, von denen jedes hundert Zentner Weitere Einzelheiten zur Geschichte der Lechbrucker Lechbrücke können der folgenden Chronik entnommen werden: 1316: Erste Erwähnung von Lechbruck 1435: Lechübergang bei der Einöde in der Nähe der Illachmündung 1457: Urkundliche Beglaubigung der Lechbrücke beim Brucker Hof (Kloster Steingaden). 1460: Vermutlicher Neubau der Brücke beim Bruckerhof (nach Dr. Otto Merkt). 1545: Der Lech zerstört die Brücke zwischen Gründl und Lechbruck oder beim Bruckerhof (im Eigentum des Klosters Steingaden) 1634: Im Schwedenkrieg wurde die Steingadener Lechbrücke nächst der Illachmündung der Über- lieferung gemäß zerstört. 1674: Uferbaustreit zwischen Kloster Steingaden und Lechbruck. 1813: Neubau einer Lechbrücke zwischen Gründl und Lechbruck. 1830: Abtragung dieser Brücke wegen Baufälligkeit 1833: Im Frühjahr Beginn des Brücken- Neubaus. 1836: 08. Januar: Übergabe der neuen Brücke an den öffentlichen Verkehr 1836-1870: Bestehen der Privatbrücke mit Zollerhebung. 1848: Zerstörung von Zollhaus und Toren bei der Lechbrücke durch Revolutionäre. 1870: 1. Januar: Zollfreiheit für die Lechbrücke 1871: Lechbrücke ohne Zollhaus 1883: Die Lechbrücke erhält eiserne Balken. Probefahrt am 19. April 1883. 1904-1905: Neubau der Lechbrücke, die bis 1945 existierte. 1929: 15. August: Weihe des Flößerdenkmals mit der Inschrift: Dem Gedächtnis der alten Lechflößer und ihrer Meister: Enzensberger, Fichtl, Heißerer, Keller, Knappich, Ott, Petz, Weinmüller. 1945: 25. April: An diesem und an den folgenden Tagen ziehen sich deutsche Truppen über die Lechbrücke nach Osten vor dem nachdrängenden Feind zurück. 1945: 28. April: Um 05:45 Uhr wird die Brücke gesprengt und dabei das Flößerdenkmal zerstört. 1945: Mai: Errichtung eines Notsteges in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Prem. 1945: August: Errichtung einer Notbrücke beim Elektrizitätswerk Lechbruck. 1946: 09. Februar: Beginn des Neubaus der Lechbrücke. 1946: 23. November: Weihe der neuen, 44 m langen Lechbrücke (bis sechzehn Tonnen Belastung). 1953: 15. August: Enthüllung des wiedererrichteten Flößerdenkmals. 1957: Die Holzbrücke wird durch eine englische Pionierbrücke überdeckt. 1964: Neubau einer Stahlbrücke mit Stahlbetonplatten.  Das Wappen von Lechbruck trägt die Lechbrücke. Bild: Wikipedia gemeinfrei schwer war. Im Jahre 1929 er- richteten heimatbegeisterte Lech- brucker und Premer auf der Lech- brucker Seite ein künstlerisch hochwertiges Steindenkmal eines Lechflößers. Dieses Denkmal wur- de von Hand gestaltet und von einemMünchener Bildhauer, Prof. Max Hoene, angefertigt, doch durch die Sprengung der Lech- brücke durch die Amerikaner am 28. April 1945 um 05:45 Uhr wur- de die Statue wieder zerstört. ■

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