Füssener Heimatzeitung Nr. 192

85 Füssener Heimatzeitung Nr. 192 vom Juli 2020 Fortsetzung auf Seite 86 St. Stephan und St. Mang Die Urpfarre Füssen hatte eine große Ausdehnung und reichte weit in das Lechtal hinein. So kommt es, dass Pinswang sich mit St. Mang und den Füs- sener Pfarrern herumschlagen musste und erst gegen Ende des 18. Jahrhunderts von diesem Joch befreit wurde. Die Mutterkirche der Urpfarre Füssen war die Pfarrkirche St. Stephan, die sich dort befand, wo heute Franziskanerkirche und -kloster stehen. Somit unterstand auch Pinswang dieser Kirche und dem Wirken dieses Pfarrers. Im Jahr 1206 wurde die Pfarre St. Stephan dem Kloster St. Mang einverleibt. Das führte dazu, dass St. Mang alleine das Recht besaß, dem Bischof von Augsburg für Füssen einen Pfarrer vorzuschlagen, trotzdem blieb St. Stephan bis 1642 eine eigene Pfarre. Wallfahrtskirche zum Seligen Ulrich Für die Pfarre Füssen wurde Pinswang vor allem bedeutsam durch die Wallfahrten. Nach 1380 soll bereits eine Kapelle über dem Grab des Seligen Bruder Ulrich errichtet worden sein, spätestens mit dem Jahr 1414 ist aber überliefert, dass hier eine Kirche gebaut wurde, wohl um dem Strom der Wallfahrer gerecht zu werden. Schon 1442 gab  Ein Modell der Pinswanger Kirche, zur Zeit als das Schulhaus noch direkt daneben stand. Bild: Füssener Heimatzeitung  Der Kurienkardinal Matthäus Lang von Wellenberg - später Erzbischof von Salzburg - eröffnete den Pinswangern als Abt von Steingaden die Möglichkeit, einen eigenen Gottesdienst in ihrem Ort zu halten. 1

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