Füssener Heimatzeitung Nr. 192

122 Füssener Heimatzeitung Nr. 192 vom Juli 2020 Das 17. Bild des Füssener Totentanzes Wie bereits angekündigt, veröffentlicht die Füssener Heimatzeitung in den nächsten Ausgaben in der historisch richtigen Reihenfolge jeweils ein Bild des Füssener Totentanzes, einem Monumentalkunstwerk des Füssener Künstlers Jakob Hiebeler (*unbekannt, † zwischen 1618 und 1623), das im Jahr 1602 Ein Bericht von Uta Creutznacher Serie: Der Füssener Totentanz Der Tod spielt ein flottes Liedchen auf der Pommer Ein karges Bild, ganz ohne Hintergrund, verwendete der Maler Jakob Hiebeler für das Bild „Der Tod und der Spieler“. Nur ein ganz einfacher Spieltisch steht im Raum, auf dem Karten und Würfel zu sehen sind. Der Spieler ist nicht ärmlich gekleidet, er macht einen recht gut situierten Eindruck. Energisch hat ihn der Tod an der Hand gepackt und reißt ihn mit sich in den Totentanz. Der Tod spielt auf der Pommer, was zu seinem ganzen energetischen Gehabe passt. Fast hört man ihn ein flottes Liedchen zu seinem Totentanz aufspielen. Der Spieler, der von sich selbst sagt, dass er schon viel Geld und Gut verspielt habe, hält in der rechten Hand eine Karte, auf der zwei Zeichen zu sehen sind, möglicherweise zwei Schellen. Hatte der Spieler einen Daus im Ärmel? Eine solche Karte nannte man Daus (thauß). Der Daus ist die Karte mit dem höchsten Kartenwert im deutschen Kartenspiel, auf ihr waren immer zwei Bilder abgebildet, also zwei Herzen, zwei Schellen usw. Aber dieses gute Blatt, für das sich der Tod überhaupt nicht interessiert, ist jetzt umsonst! Der  Württembergisches Blatt: Schellen-Daus Bild: Wikipedia, gemeinfrei Spieler oder Falschspieler - egal, er muss auch mit in den Reigen entstand und zu den bekanntesten To- tentänzen zählt. Zu besichtigen ist der Füssener Totentanz in der St. Anna-Ka- pelle.

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