Füssener Heimatzeitung Nr. 191

63 Füssener Heimatzeitung Nr. 191 vom Juni 2020 / II vor seinem Tod hatte. Da es be- kannt war, dass Gudden zu Leb- zeiten herzkrank war, ist diese Diagnose sehr wahrscheinlich. Wenn Ludwig geisteskrank war, sind die Gendarmen fein raus In den Protokollen vom 13. Juni 1886 ist bis 23.00 Uhr abends immer nur von einem Toten die Rede. Erst nach 23.00 Uhr sind es dann auf einmal zwei Tote. Durch diesen dramatischen Unfall waren die Gendarmen in großer Gefahr, denn einer von ihnen er- mordete, zwar aus einem Verse- hen, den König von Bayern. Des- wegen haben die Gendarmen sich zusammengetan und ihre Version der Geschichte erzählt. Die für uns bis dahin bekannteste Version war, dass Ludwig Gudden im Würmsee (Starnberger See) umgebracht hat. Anschließend wählte er den Freitod. Da Ludwig für geisteskrank gehalten wurde, nutzten die Gendarmen diese Di- agnose und erklärten den Mord und Selbstmord mit dem geisti- gen Zustand des Königs. Somit waren die Gendarmen fein he- raus. "Ein ewig Räthsel ..." Das war der von Jean-Louis Schlim gezeichnete Entwurf der Todes- nacht von Ludwig. "Ein ewig Räth- sel will ich bleiben mir und an- deren ..." schrieb Ludwig am 25. April 1876 an die Schauspielerin Marie-Dahn Hausmann. Und dies gelingt Ludwig nach so vielen Jahren vielleicht besser, als er es je erahnt hätte. ■ Veranstaltung : Ludwig II. als junger König – geprägt durch seine Zeit in Hohenschwangau Datum : 26. April 2018 Uhrzeit : 18.00 Uhr Ort : Alpseestraße 27, 87645 Hohenschwangau Haus : Museum der bayerischen Könige in Hohenschwangau Leitung und Ansprechpartner : Jean Louis Schlim Eintritt : 5 Euro Info-Kasten  Bild: Pixabay

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