Füssener Heimatzeitung Nr. 191

196 Füssener Heimatzeitung Nr. 191 vom Juni 2020 / II dem Schloss zu einem vollende- ten Gesamtkunstwerk verbinden. Für manch einen sieht es aus, als wäre Neuschwanstein ein wei- ßer Kristall, der als ein Teil des restlichen Felsens aus diesem herauswächst. Diese und ähnliche Assoziationen von dem Schloss gibt es nur, weil Ludwig II. bei all seinen Bauten darauf achtete, dass sie sich perfekt in die um- liegende Landschaft einbetten. Die deutsche Epidemie Dass Postkarten genau in der Zeit des Todes Ludwigs II. in Deutschland extrem in Mode ka- men, ist für Marcus Spangenberg ebenfalls ein Grund für die he- rausragende Stellung Neuschwan- steins unter den Sehenswürdig- keiten der Welt. ImAusland wurde die fanatische Liebe der Deut- schen zu Postkarten in dieser Zeit sogar als „Deutsche Epide- mie“ bezeichnet. Als Bild für eine Ansichtskarte war Neuschwan- stein wie geschaffen. Als eines der beliebtesten Kartenmotive fand das Schloss so einen Weg in alle Winkel Deutschlands und die entferntesten Orte der Welt. Schon sehr früh eine enorme Pu- blicity für den Prunkbau. Die Welt liebt Märchenschlösser Auf den ersten Blick unscheinbar, für den Ludwig II.-Biografen Span- genberg trotzdem entscheidend:  Koloriertes Neuschwanstein-Bild aus dem Jahr 1900. Bild: Wikipedia, gemeinfrei Fortsetzung von Seite 195

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