Füssener Heimatzeitung Nr. 191

168 Füssener Heimatzeitung Nr. 191 vom Juni 2020 / II Fortsetzung von Seite 167 der evangelischen Königinnen. „Eine protestantische Leiche kommt nicht in ein katholisches Gotteshaus!” Hochzeit und Eheleben Zur Hochzeit des Kronprinzen mit der 16-jährigen Prinzessin Marie, zuerst prokuratorisch (Maximilian ließ sich bei der Zeremonie ver- treten) in Berlin, dann in Mün- chen, nach der triumphalen Reise durch das Königreich Bayern, gibt es umfassende Augenzeugenbe- richte von einem unbeschreibli- chen Jubel, mit dem die Braut empfangen wurde. Dagegen musste die Referentin nach Schil- derungen des Familienlebens eher suchen. Dr. Martha Schad belegte, dass viel Wert auf den Gleichklang des Paars in der frü- hen Zeit gelegt wurde, so wie die guten Tage auf Hohenschwangau geschildert werden, die Ausflüge und Picknicks, vor allem ins be- nachbarte Tirol. Marie war die Pionierin des Bergsteigens und machte dieses für Frauen „hoffä- hig”. Alpinistischen Ehrgeiz hielt ihr Mann Maximilian II. jedoch für unschicklich und verbot ihr, als erste Frau auf dem Gipfel der Zugspitze zu stehen. Marie war überdies vielfältig sozial enga- giert, unter anderem als Grün- derin des bayerischen Frauen- vereins des Roten Kreuzes. So  Orangerie des Schlosses Hohenschwangau. Bild: Elisabeth Wintergerst

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