Füssener Heimatzeitung Nr. 189

Heimatverbundenheit Adolf Roth wuchs in einem, für die frühen Jahre des 20. Jahr- hunderts typischen, Bauernhaus auf. Er war das zweitälteste Kind von insgesamt fünf Geschwistern. Seine Eltern Adolf und Maria Roth, geb. Tröber waren beide gebürtige Vilser. Er kam am 28. April 1921 in Vils zur Welt. Adolf Roth war stets mit seiner Heimat verbunden gewesen und liebte sie über alles. Es verging kein Wochenende, an dem Adolf Roth nicht auf einem seiner Lieblings- berge war. Die Schlicke, der Vilser Kegel und der Aggenstein, das waren die Berge, die sich neben seiner Haustüre demHimmel ent- gegenstreckten, und das waren die Berge, die er liebte. Er wäre nie auf die Idee gekommen, extra zum „Großglockner” zu reisen, nur um diesen bekannten Berg einmal erklommen zu haben. Die- se für den jetzigen Zeitgeist so typische Einstellung zu „Errun- genschaften” war Adolf Roth völlig fremd, denn für ihn zählte, was ihn unmittelbar betraf und was mit ihm in unmittelbarer Bezie- hung stand. In dieser Zeit und in dieser Stimmung, mit diesemGe- fühl im Herzen wuchs Adolf Roth auf und dieses Gefühl verließ ihn auch niemals. Er lebte und zele- brierte seine Heimatverbunden- heit bis zu seinem Tode und be- reicherte damit all seine Mitmen- schen. Nachtigallen im Wohnzimmer Mit drei Buben und zwei Mädchen ging es im schlichten Bauernhaus der Roths sicherlich auch oft rund zu. Dennoch hatten sie sogar noch Platz für etliche Nachtigallen, die in ihremWohn- zimmer lebten. Adolf Roth wuchs deshalb nicht nur mit, sondern praktisch inmitten der Natur auf. Die begnadeten Singvögel wur- den regelmäßig mit Mehlwürmern gefüttert, die für sie extra in einer Kiste in der Küche gezüchtet wur- den. Die Kinder von Adolf Roth erinnern sich noch gut, wie deren Großpapa mit seinem blauen oder grünen Schurz auf demHerd saß und sich dort wärmen ließ. Außerdem erinnern sie sich noch gut an die heimelige Stimmung dort und daran, dass sie immer eine Kleinigkeit bekommen ha- ben. Manchmal war es nur ein Fortsetzung auf Seite 4

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