Füssener Heimatzeitung Nr. 188

John Maynard von Theodor Fontane Ein Bericht von Hermine Frey Serie: Gedichte Feuer bricht aus Die Ballade John Maynard, ist eine der bekann- testen von Theodor Fontane. In der Ballade geht es um den Steuermann John Maynard, der das Passagierschiff auf dem Eriesee von Detroit nach Buffalo steuert. Kurz vor dem Erreichen des Ziels bricht ein Feuer aus und John Maynard opfert sich und rettet somit allen Passagieren das Leben. Fontane spricht in diesem Gedicht den Glauben und die Hoffnung an einen Menschen an, der es schaffen kann, Wunder zu bewirken und so löst dieses Gedicht in all seiner Dramatik, doch das Gefühl von Glaube und Erlösung aus. John Maynard John Maynard! „Wer ist Maynard?“ „John Maynard war unser Steuermann, Aushielt er, bis er das Ufer gewann, Er hat uns gerettet, er trägt die Kron ′ , Er starb für uns, unsre Liebe sein Lohn. John Maynard.“ Die „Schwalbe“ fliegt über den Eriesee, Gischt schäumt um den Bug wie Flocken von Schnee, Von Detroit fliegt sie nach Buffalo - Die Herzen aber sind frei und froh, Und die Passagiere mit Kindern und Fraun Im Dämmerlicht schon das Ufer schaun, Und plaudernd an John Maynard heran Tritt alles: „Wie weit noch, Steuermann?“ Der schaut nach vorn und schaut in die Rund ′ : „Noch dreißig Minuten ... Halbe Stund ′ .“ Alle Herzen sind froh, alle Herzen sind frei - Da klingt ′ s aus dem Schiffsraum her wie Schrei, „Feuer!“ war es, was da klang, Ein Qualm aus Kajüt ′ und Luke drang, Ein Qualm, dann Flammen lichterloh, Und noch zwanzig Minuten bis Buffalo.

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