Füssener Heimatzeitung Nr. 188

64 Füssener Heimatzeitung Nr. 188 vom April 2020 Fortsetzung v0n Seite 63 Fortsetzung auf Seite 68 Häufigster Brandauslöser Und an dieser Stelle wären wir auch schon beim häufigsten Brandauslöser überhaupt ange- kommen: die unscheinbare Kerze in der Stube, die gerade in den Wintermonaten eine so heimelige Stimmung erzeugt und kaum als Gefahr wahrgenommen wird, wur- de schnell zum verheerendsten Übel eines ganzen Dorfes. Da die Häuser vor 1800 fast ausschließ- lich aus Holz gebaut – und dazu noch meist dicht an dicht um die Dorfkirche herum errichtet wur- den – kam es nicht selten vor, dass wegen einer vergessenen Kerze, in kürzester Zeit das ganze Dorf in Flammen stand. Großbrand in Trauchgau Auch Trauchgau entging nur knapp einem Dorfbrand. In der Chronik des H.H. Pfarrer Schaid- hauf wird berichtet: „Ein großer Brand entstand mitten im Dorfe am 3. Oktober 1869, abends 7 Uhr. Es brach in dem leeren, höl- zernen Hause des Bichlmichl auf unbekannte Weise Feuer aus und ergriff auch die Anwesen des Kur- rus und des Bundschuh. Lange suchten noch die Feuerwehren von Buching, Schwangau, Prem und Steingaden letzteres Haus dem Feuer zu entreißen, als plötz- lich das Wasser im Dorfbrunnen ausging. Jetzt galt es wenigstens, das bedrohte Mesnerhaus zu ret- ten, und ist die Erhaltung des- selben besonders der unerschro- ckenen und behenden Hilfeleis- tung des Lieutenants Joh. Bapt. Baumgärtner zu danken, der stets kräftig die aufflammenden Schin- deln des Daches löschte.” Die Anwesen Bichlmichl und Bund- schuh standen damals an der  Georg Stumpf, Ehrenbürger der Gemeinde Trauchgau, war 22 Jahre Bürgermeister von Trauchgau, Bezirksbrandinspektor, Inhaber der Prinzregent Luitpold-Medaille, des Ludwigkreuzes, des Feuerwehrverdienstkreuzes und des 50-jährigen Feuerwehr-Ehrenkreuzes. Bild: mit freundlicher Genehmigung des Trauchgauer Heimatmuseums  Messinghelm des Bezirksfeuerwehrvertreter Georg Stumpf. Bild: mit freundlicher Genehmigung des Trauchgauer Heimatmuseums

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