Füssener Heimatzeitung Nr. 188

124 Füssener Heimatzeitung Nr. 188 vom April 2020 Fortsetzung auf Seite 126 Ober- und Unterpinswang Der Name Pinswang lässt sich recht leicht erschließen, er be- deutet „Binsen am Hang”. Und sucht man im Gemeindegebiet von Pinswang einen Platz, wo es „Binsen am Hang” gibt, so findet man den Earschbach. Einen ge- heimnisvollen, zu- und abfluss- losen Teich unterhalb des Burg- schrofens, der von Binsen um- schlossen wird. Vom Earschbach aus gesehen, liegt tatsächlich Unterpinswang in die eine Rich- tung und Oberpinswang in die andere Richtung. Dieser Platz war wohl so bedeutend, auch in spi- ritueller Hinsicht, dass er na- mensgebend für Pinswang war. Gegenwärtig gibt es am Earsch- bach keine Gebäude mehr, was jedoch nicht immer so war. Denn Pinswang - ein Kultort der Frau Holle Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Pinswang, ein idyllischer, kleiner Ort, ein Ort an der Grenze zwischen Bayern und Tirol. Heimat für etwa 400 Menschen. Neuigkeiten erfährt man noch vom Nachbarn und nicht aus der Zeitung. Allem Schriftlichen wird mit Skepsis begegnet, denn das Gespür dafür, dass die Schrift eine Entfremdungserscheinung ist, die die Menschen an der Unmittelbarkeit des Lebens hindert, ist noch deutlich vorhanden. Orte sind meist viel älter als der Zeitpunkt, an dem sie erstmals schriftlich genannt werden. Für Pinswang ist dieses Datum der Erst- nennung um das Jahr 1095 markiert. In einer Urkunde des mächtigen Klosters Rottenbuch heißt es: „Der oben genannte Herzog (Welf V.) übergab auch sein Gut mit seinen Eigenleuten und mit allem Recht, das er selbst dort hatte, nämlich Eisenadern, Wälder und Weiden am Ort, der Pinswang genannt wird.” Serie: Pinswang

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