Füssener Heimatzeitung Nr. 186

43 Füssener Heimatzeitung Nr. 186 vom Februar 2020 Wirtschaft noch eine ganze Weile, bis die beiden älteren Töchter heirateten und das Haus sowie auch ihre Heimat verließen. Marianne heiratete zum Stocker nach Enzenstetten und Wilhelmine nach Nesselwang. Als der Vater 1979 anMS (multiple Sklerose) erkrankte, schlossen sie die Wirtschaft und vermieteten ab da nur noch die Fremdenzimmer. Für Wilhelm musste es schwer gewesen sein, erst seine Frau so früh zu verlieren und dann auch noch seine beiden älteren Töchter. Brunhilde, die jüngste der drei Schwestern, blieb jedoch zuhause, pflegte ihren krank gewordenen Vater und erledigte die Hausarbeit, ihre eigenen Heiratspläne mussten hinten anstehen. Obwohl dieWirtschaft geschlossen war, kamen immer noch treue Stammtischgäste und besuchten den Vater. Ab 1984, als Wilhelm Reith an seiner Krankheit verstarb, übernahm Brun- hilde „Den Stoffl”. Die Wirtschaft wurde nunmehr verpachtet und dort wo früher die Tenne, also der landwirtschaftliche Teil gewesen war, ließ sie alles zu einem Ladengeschäft ausbauen und an einen SPAR-Markt und später an einen Drogeriemarkt (Schlecker) verpachten. Leider ist von der Stimmung, die damals herrschte, nichts mehr vorhanden, üb- riggeblieben ist nur das Haus und die Geschichte einer Wirtschaft, an die man sich wahrscheinlich noch lange erinnern wird. ■  Brunhilde Reith als Kind mit einer Tante in Mundraching bei Landsberg. Bild: privat  Wilhelm Reith in jungen Jahren. Bild: privat

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