Füssener Heimatzeitung Nr. 186

172 Füssener Heimatzeitung Nr. 186 vom Februar 2020 Adolf Pichler - aufgewachsen in Weißhaus Adolf Pichler (1819-1900) war Professor für Geologie an der Universität Innsbruck. Heuer würde er seinen 200. Geburtstag feiern. Doch damit ist sein Lebensbild nur minimal beschrieben. Zu seiner Zeit war er der bekannteste liberale Intel- lektuelle Tirols, ein Universalgelehrter, der niemanden als Vordenker akzeptierte und stets seine eigenen Wege ging. Er liebte den Kontakt zu Eremiten, Einsiedlern, Grenzgängern und einfachen Leuten. Pichler war anerkannt von Größen wie Adalbert Stifter oder Friedrich Hebbel. Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Serie: Pinswang  Buchtitel „Die verlorenen Seelen von Malcesine”, Bild: Füssener Heimatzeitung Bezirks-Buchvorstellung in der Bücherei Reutte In der Bücherei Reutte wurde am 14.11.2019 das Buch "Die verlorenen Seelen von Malcesine", ein Extrakt der Schriften Pichlers, von Prof. Johann Holzner vorgestellt. Barbara Wankmiller ließ es sich nicht nehmen, in den einführenden Worten auf Johann Holzner alsMentor des "Brenner Archivs" hinzuweisen, in dem sich etwa der Nachlass des Dichters Georg Trakl befindet. Denn der Referent - Dr. Johann Holzner - war ihr Professor in ihrer Stu- dienzeit in Innsbruck. Sohn eines Zöllners Das, was Adolf Pichler für das Außerfern so inte- ressant macht, ist seine Biographie. Geboren wurde Adolf Pichler am 04.09.1819 zwar in Erl bei Kufstein. Da der Vater Joseph Anton Pichler jedoch Zöllner war, verbrachte Pichler einen Teil seiner Kindheit in Pinswang und in Vils. Zur Zeit der Anlage des Maria-Theresianischen Katasters, 1775, war der Vater Josef Anton Pichler Zolleinnehmer in Pins- wang-Weißhaus. Adolf Pichler verbrachte in der Zollstation Weißhaus von 1828 bis 1831 einen Teil seiner Kindheit. Pichler war stets mit einem Pickel zum "Steineklopfen" unterwegs. Er leistete Bahn- brechendes für die Alpengeologie. Daneben ab- solvierte er ein Medizinstudium und war ein be- rühmter Schriftsteller.

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