Füssener Heimatzeitung Nr. 185

64 Füssener Heimatzeitung Nr. 185 vom Januar 2020 / III Serie: König Ludwig II. von Bayern Ein Hauch des Göttlichen Ein Bericht von Magdalena Kienzle Göttliches Erleben Mit diesen Versen aus Goethes „Zahmen Xenien“ führt uns der deutsche Dichterfürst vor Augen, dass wir selbst göttlicher Natur sind, nicht nur bloße Betrachter des Göttlichen um uns. Allzu oft vergessen wir dies in unserem täglichen Trott, gelingt es uns nicht, uns hervorzuheben aus der Profanität des Alltags und das Göttliche um, aber auch in uns, zu erleben. Hierfür müssen wir uns Impulsen öffnen, die uns den Weg zum göttlichen Erleben erleichtern. Eine Gelegenheit, sich derart zu öffnen, bietet sich all- jährlich am 25. August, dem Geburts- und Na- menstag von König Ludwig II. von Bayern, in der grandiosen Bergwelt des Wettersteingebirges bei Garmisch-Partenkirchen, genauer gesagt vor dem Königshaus am Schachen. In der Tat kann die ge- waltige Natur des Schachens, im Zusammenspiel mit dem von Ludwig geschaffenen wunderschönen Königshaus, einen Zauber entfalten, der uns dem göttlichen Erleben näher bringt, sofern man seine Seele für diese Schönheit empfänglich macht. Alles erscheint rein, klar, erhaben - im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Alltäglichen, Profanen hervorgehoben. Ludwigs paradiesischer Rückzugsort Schon bald nach seiner Thronbesteigung 1864 trug Ludwig sich mit Plänen für ein sogenanntes „Schweizerhaus", das er als persönliches Refugium für sich im Gebirge errichten lassen wollte. Die Wahl fiel schließlich auf einen exponierten Platz auf der Schachenalpe über Garmisch-Partenkir- „Wär nicht das Auge sonnenhaft, Die Sonne könnt es nie erblicken; Läg nicht in uns des Gottes eigne Kraft, Wie könnt uns Göttliches entzücken?" (Johann Wolfgang von Goethe, 1824)

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