Füssener Heimatzeitung Nr. 184
237 Füssener Heimatzeitung Nr. 184 vom Januar 2020 / II den Wortteile zusammen, ergibt sich der Begriff „Los-Halter”, aus dem im Laufe der Zeit dann wohl Lusalten wurde. Denn dort wur- den auserwählte Personen ge- opfert. Per Los zugewiesene Gebiete Später wurde die Flur der Umge- bung um den Lusalten auf beiden Seiten des Lechs so bezeichnet. Früher gehörten auch der Höhen- zug östlich des Lechs, die Flur südlich des Faulenbacher Tals und natürlich die „Lände“ dazu. Hier finden wir wieder eine Ver- bindung zum Los. Denn die Kelten verwendeten den Begriff „Lus” für ein Gebiet, welches land- schaftlich nutzbar gemacht und per Los zugewiesen wurde. Bis heute finden wir Teile des Namens Lusalten noch an anderen Orten. So lautet die Adresse des ehe- maligen Schwangauer Falken- heims (heute Falkencamp) am Fuße des Tegelbergs „Lus” oder es gibt die kleine Ortschaft „Lus- se” zwischen Roßhaupten und Lechbruck. Auch das Kraftwerk direkt neben dem Lusalten hat die Anschrift „Lusalten 1”. Alle Bezeichnungen stehen wohl in Zusammenhang mit der durch Los bestimmten Verteilung der dortigen Landschaft. Bis heute haben sich die Sagen um den Lusalten schriftlich und ein wenig auch im Gedächtnis der Men- schen erhalten. Aktuell dient der Lusalten und dessen Umgebung oft nur noch als geschichtsträch- tiger Ort, Aussichtsplattform oder als guter Platz für ein schönes Foto, mit dem dahinterliegenden Lech. Die spirituelle Bedeutung der Stätte, als Tor in die rätsel- hafte Welt der Götter, ist leider stark in den Hintergrund ge- rutscht. Nichtsdestotrotz, ist der Lusalten ein mystischer Ort, der schon seit Jahrhundertenmagisch aufgeladen ist und heute viel- leicht auf ganz anderen Ebenen seinen Zauber wirkt. ■ Tausende Jahre dauerte es, bis der Lech mit all seiner Kraft den Felsen durchbrach. Bild: Füssener Heimatzeitung
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