Füssener Heimatzeitung Nr. 184
2 Füssener Heimatzeitung Nr. 184 vom Januar 2020 / II Fortsetzung auf Seite 5 Andreas Möst war eine große und stämmige Erscheinung, die für alle Menschen eine natürliche Autoritäts- und Respektsperson war. Bild: privat Fortsetzung von Seite 1 Andreas Möst an der Hobelbank Es liegt der Geruch von frischem Holz in der Luft und man erahnt, wie Andreas Möst an der Hobel- bank stand und ein Brett nach dem anderen durch seine Hobel- maschine schiebt. Meter für Meter verlässt es durch eine an der Wand ausgesägte Luke den Sta- del, der für längere Bretter viel zu kurz gewesen wäre. Mehr Platz war eben nicht in dem Garten des Anwesens, in dem ohnehin schon drei Holzhütten standen, und welcher durch dasWohnhaus auf der einen und den Kalvarien- berg auf der anderen Seite be- grenzt war. Man wusste sich zu helfen und war mit den beschei- denen Gegebenheiten zufrieden und glücklich. Ganz anders als heute Kein Mensch wäre damals auf die Idee gekommen, sich darüber zu beschweren, dass inmitten ei- nes Wohngebietes die lauten Ge- räusche von großen Sägen und Hobelmaschinen Anlass zur Be- schwerde gegeben hätten. Ganz im Gegenteil war es für die Ruß- ländler aus der damaligen Zeit ganz normal, dass aus jedem Haus der Lärm des jeweiligen Handwerks zu hören war. Jedem war klar, dass der andere sich um seinen Lebensunterhalt küm- mern musste, wie man selber auch, und so wäre es undenkbar gewesen, hier Unmut über eine etwaige Lärmbelästigung zu äu- ßern. Vielmehr klingen die krei- schenden Töne aus der Werkstatt von Andreas Möst für die alten Rußländler, wie beispielsweise Marianne Eichner, Enkelin des
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