Füssener Heimatzeitung Nr. 183

42 Füssener Heimatzeitung Nr. 183 vom Januar 2020 / I Direkt von der Beerdigungs- zeremonie nimmt der Tod den Pfarrer im neunten Bild des Totentanzes mit in den Reigen Wie bereits angekündigt, veröffentlicht die Füssener Heimatzeitung in den nächsten Ausgaben in der historisch richtigen Reihenfolge jeweils ein Bild des Füssener Totentanzes, einem Monumentalkunstwerk des Füssener Künstlers Jakob Hiebeler (*unbekannt, + zwischen 1618 und 1623), das im Jahr 1602 entstand und zu den bekanntesten Totentänzen zählt. Zu besichtigen ist der Füssener Totentanz in der St. Anna-Kapelle. Ein Bericht von Uta Creutznacher Serie: Der Füssener Totentanz Eine Beerdigung auf dem Friedhof bei St. Sebastian Im neunten Bild des Füssener Totentanzes bittet der Tod den Füssener Pfarrer in den Reigen. Der Pfarrer hält gerade eine Beerdigung ab. Im Hinter- grund sehen wir die Totenbahre und daneben liegt der Spaten, mit dem das Grab ausgehoben wurde. Der Pfarrer hält ein aufgeschlagenes Buch in der Hand, aus dem er gerade die Totenzeremonie vor- liest und hat auch den Weihwasserkessel in der Hand, den ihm aber der Tod bereits abgenommen hat und nun selber in der Hand hält. Dem Pfarrer bleibt keine Zeit mehr, die Beerdigungszeremonie zu Ende zu bringen. Der Pfarrer erfährt nun selbst das, was er über den Tod schon so oft gepredigt hat. Dass es sich um den Füssener Pfarrer handeln muss, kann daraus geschlossen werden, dass der Pfarrer sich wohl auf dem „Alten Friedhof“ befindet, im Hintergrund sehen wir den Turm der Sebastianskirche und wie- der, wie schon bei der Fürstin, die mit Nischen versehene Friedhofsmauer. Der damalige Pfarrer von Füssen war Georg Stammack (1598 – 1615), dessen Gesichtszüge der Künstler Jakob Hiebeler  Impression aus dem „Alten Friedhof“ Bild: Füssener Heimatzeitung

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