Füssener Heimatzeitung Nr. 182

49 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 auf, die wir oft gar nicht mehr nachvollziehen können. Schließ- lich wurden diese Bräuche durch die Christianisierung viele Jahr- hunderte verboten, konnten aber nie wirklich ganz ausgemerzt wer- den. So gibt es um Nikolaus he- rum immer noch seltsame alte Bräuche, die sich über Jahrhun- derte gehalten haben, trotz chris- tianisiertem heiligen Nikolaus mit Bischofsmütze. Schon als Kind wunderte man sich, was für seltsame und unheimliche Ge- stalten mit ihmmitkamen, Knecht Rupprecht genannt, vor demman besonders Angst hatte. Diese Ge- stalten sind ein Relikt dieser alten Bräuche, die man nicht ausra- dieren konnte. Eigentlich ist der Nikolaus eine eher junge Ge- schichte, zu uns kam er aus Klein- asien. Aber schon von Alters her gibt es am 5. Dezember die so- genannten „Kloasa-Treiben“, bei denen die Männer mit Fell- oder Zottelkleidung, mit Masken und wilden Mähnen, mit Glocken, Schellen und Ruten durch die Ortschaften jagen und an die Häuser schlagen, die Bewohner erschrecken und ihr wildes Trei- ben haben. Diese Kloasa, die heute in der katholischen Kirche nur noch als Knechte des Niko- laus geduldet werden, sind dort noch frei und wild und eigen- ständig, Wesen aus einer viel äl- teren Zeit und Kultur als der Ni- kolaus mit der Bischofsmütze. Die dunkle Göttin Sie gehören zum Wilden Heer, das ursprünglich der alpenlän- dischen Percht unterstand, wie der Name „Perchtenläufe” oder „Perchtenumzüge” noch zeigt. Dazu entsprechend, wird im Rah- Fortsetzung von Seite 45 Fortsetzung auf Seite 50  Sie kommen aus der Dunkelheit. Bild: Füssener Heimatzeitung

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