Füssener Heimatzeitung Nr. 182

39 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019  Luxuria, Teil der sieben Todsünden von Hieronymus Bosch; Bild: Wikipedia, gemeinfrei Das Maximum und Selbstsucht Diese Schnelligkeit im heutigen Zeitgeist fördert die Luxuria in höchstemMaße. Ein weiterer För- derer der Unkeuschheit ist das Handy. Miteinander sprechen? Man kann doch nebeneinander sitzen und sich schreiben! Au- ßerdem kann man währenddes- sen mit noch viel mehr Menschen schreiben und den Kontakt hal- ten. Dazu kommt noch, dass man das Neueste vom Neuesten er- fährt. Natürlich ganz nebenbei und so kann man maximal viel aufnehmen und ist ständig im Kontakt. Aber der wirkliche Kon- takt kann eben nicht stattfinden, der eigentliche Kontakt von Mensch zu Mensch, denn man fungen im Luxus, die die Klarheit in der geistigen Ausrichtung stän- dig trüben. Man lässt sich nicht mehr wirklich auf etwas ein. Liebe, Hingabe und Demut In der Unkeuschheit herrscht die Selbstsucht vor. Es geht nur noch um das, was man haben will und wie man sich dabei fühlt und da- für tut man alles. Man verkauft sich, lässt sich ablenken vom ei- gentlichen Sein und dem eigenen Fühlen. Um Luxuria entgegenwir- ken zu können, braucht man Of- fenheit. Offenheit für Schmerzen und ebenso für die Liebe, die Hingabe, das Annehmen, das Aushalten und die Demut. ■ wird ständig abgelenkt. Ständig wird der Geist abgelenkt und kann sich nicht wirklich einlassen. Dadurch ist wirkliche Beziehung kaum noch möglich. Luxus und Luxuria Unser Wort Luxus leitet sich von Luxuria ab und zeigt schon sehr gut, wie nah sich beide Worte stehen. Im Luxus und Überfluss verliert man leicht den Bezug, die Beziehung und dieWertschät- zung zum Einzelnen und Kleinen. Alles wird ersetzbar. Diese Be- ziehungslosigkeit ist auch hier wieder ein Ausdruck der Unklar- heit im Geiste, des Unreinen, eine tiefe Formvon Unkeuschheit. Es gibt viele Aus- und Abschwei-

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