Füssener Heimatzeitung Nr. 182

20 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 Die Heilig Geist Spitalkirche Sie sticht einem sofort ins Auge mit ihrer wunderschön bemalten, auffälligen, dominant roten Außenfassade. Der heilige Christophorus und der heilige Florian blicken übergroß auf den Betrachter herab und staunend richten wir die Augen nach oben, um die Spitalkirche in ihrer ganzen Schönheit betrachten zu kön- nen. Ein Bericht von Uta Creutznacher Serie: Füssener Kirchen Ein Spital für Arme und Kranke wird gebraucht Als sich der Magistrat von Füssen in der Mitte des 15. Jahrhunderts dazu entschloss, ein Spital als Heimstätte für Arme und Kranke in Füssen zu errichten, wurde auch gleich von Anfang an die Errichtung einer eigenen Spital- kirche mit ins Auge gefasst. Bei der Gründung des Spitals muss unbedingt das Füs- sener Ehepaar Kunrat und Anna Bor- hoch erwähnt werden. Der Name Bor- hoch ist den Füssenern sicher über die Bor- hochstraße ein Begriff. Das E h e p a a r B o r h o c h hatte sich mit einer großzügi - gen Spende amBau des Spi- tals beteiligt. Als Geschenk elf Goldgulden und ein Pferd Kurze Zeit nach der Fertigstellung des Spitals erfolgte auch schon die Grundsteinlegung der Spi- talkirche durch den Abt Johann Heß (Regentschafts- zeit 1458 – 1480) von St. Mang im Jahr 1467. Als Geschenk überreichte Abt Johann noch elf Gold- gulden und ein Pferd im Wert von acht Gulden. Der Bau der Kirche wurde allerdings dann erst zwei Jahre später im Jahr 1469 als gotische Kirche, so wie es dem damaligen Zeitgeist entsprach, voll- endet, mit einfachen Formen, einem spitzen Türm- chen und einem hohen Giebeldach. Der Heilige Geist ist der Tröster der Armen Spitalkirchen wurden vielerorts gewöhnlich dem Heiligen Geist geweiht. So war es auch in Füssen. Der Heilige Geist wird in der katholischen Kirche als „Vater und Tröster der Armen“ verehrt und da die Kirche in direkter Nachbarschaft des Spitals stand, war diese Weihe für die Spitalkirche nahe- liegend. Im Spital wurden nicht nur kranke und arme Einheimische, sondern oft auch arme Wan- derer aufgenommen. Das Spital war mit der Spi- talkirche zur damaligen Zeit nicht zusammengebaut gewesen. Die Anordnung der Gebäude um die Spi- talkirche herum, war damals anders als heute. Das ursprüngliche Spital war das Gebäude, das früher mit „Armenhaus“ bezeichnet wurde (Spital- Fortsetzung auf Seite 24 Ein wahres Kleinod in der Füssener Altstadt  Eine Bank in der Spitalkirche. Bild: Füssener Heimatzeitung

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==