Füssener Heimatzeitung Nr. 182

170 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 Ein alter Schatz neu entdeckt In loser Folge will die Heimatzeitung versteckte und vielleicht auf den ersten Blick unscheinbare Kleinode, vor allem aus der Füssener Altstadt, vorstellen. Oftmals geht man seit Jahren oder sogar Jahrzehnten an solchen Schätzen vorbei, ohne dass man sie bewusst wahrnimmt. Begeben Sie sich mit der Hei- matzeitung auf eine Schatzsuche in verborgene Winkel unserer schönen Stadt und entdecken Sie kleine und große, versteckte und rätselhafte, in jedem Fall aber lohnende Schätze mit einer spannenden Geschichte, ... Ein Bericht von Magdalena Kienzle Serie: Heimaträtsel - Versteckte Füssener Kleinode  Jahrzehntelang verborgen - jetzt wieder zu bewundern Bild: Füssener Heimatzeitung Eine Schönheit - jahrzehntelang unter Putz versteckt Keiner weiß mehr den Namen des Künstlers, der diese wunderschöne, filigrane Madonna auf der Mondsichel an die Fassade eines altehrwürdigen Gebäudes in der Füssener Altstadt gemalt hat. Auch das genaue Alter der Malerei ist nicht bekannt, es dürfte aber beträchtlich sein, exisitiert das Ge- bäude in seiner heutigen Gestalt doch schon seit dem frühen 16. Jahrhundert. Zu irgendeinem Zeit- punkt legte der Hauseigentümer wohl keinen ge- steigerten Wert mehr auf den Schutz der Mutter- gottes, und das Bild wurde übermalt und war dann jahrzehntelang unter Putz versteckt. Erst bei einer umfassenden Sanierung des Gebäudekomplexes Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts kam dieMadonna wieder zumVorschein, wurde sorgfältig restauriert und wird seither durch ein kleines Dach an der Fassade vor Witterungseinflüssen geschützt. Die Madonna auf der Mondsichel Abgebildet ist die Muttergottes als sogenannte Mondsichelmadonna, d.h. sie steht auf einer Mond- sichel, zu ihren Füßen die Schlange, die sich wie- derum um die Weltkugel windet. In ihrer rechten Hand hält sie ein Zepter, auf ihrem Kopf die Krone, die sie als Himmelskönigin ausweist. Machen Sie sich auf die Suche nach ihr und erfahren Sie in der nächsten Ausgabe der Heimatzeitung mehr über unsere altehrwürdige „regina coeli“! ■

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==