Füssener Heimatzeitung Nr. 182

160 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 Fortsetzung von Seite 159  Die Heiligen Drei Könige. Bild: Erwin Reiter, Nesselwang natürlich die klassische Heilige Familie mit Engeln, mit Hirten und den Stalltieren, aber auch unterschiedlichste exotische Tiere wie Kamele, Dromedare und Ele- fanten, die Heiligen Drei Könige und auch Figuren, die in spani- scher Tracht oder in städtische Gewänder gekleidet waren und somit auf eine Art aus dem Rah- men fielen. Diese Figuren waren möglicherweise für die Aufstel- lung einer Fronleichnamsprozes- sion nach dem Wunsch der Kö- nigin Marie gedacht gewesen. Die Fronleichnamsprozession wurde aber nur ein paar Mal auf- pe war seit jeher „Bürgersache“ gewesen. Schon in den 1880er Jahren hatten sich Füssener Bür- ger wie Mathias Bleich, Schrei- nermeister Xaver Filser, Orgel- bauer Franz Sales Müller und viele andere immer wieder lie- bevoll um den Aufbau der Krippe und auch um die ständige In- standhaltung der Krippenfiguren gekümmert und somit die Fran- ziskanerpatres tatkräftig unter- stützt. Aufwändiger Auf- und Abbau Um 1935 befasste sich die Witwe des Füssener Kunstmalers Oskar Freiwirth-Lützow intensiv mit der gebaut, denn sowohl die Figuren als auch die Sinngebung anWeih- nachten passten nicht so recht zu der restlichen Darstellung. Die Krippe war Bürgersache Die Darstellungen wechselten von der Herbergssuche über die Heilige Nacht, die Anbetung der Hirten und die Ankunft der Heili- gen Drei Könige. Die Krippe blieb bis kurz vor Ostern mit wech- selnden Abschnitten aus dem Leben Jesu stehen. Nach Weih- nachten folgten die Szenen: Die Flucht nach Ägypten, der Kinder- mord in Bethlehem und die Hoch- zeit zu Kana. Der Aufbau der Krip-

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