Füssener Heimatzeitung Nr. 182

129 Füssener Heimatzeitung Nr. 182 vom Dezember 2019 seine eigene Geschichte. Norbert Roth könnte bei all seinen Krip- pen genau erzählen, weshalb dort ein Kreuz und dort eine Taube ist. Was die lateinische Inschrift bedeutet oder was in dem Wirt vorgeht, der plötzlich neugierig in den sonderbar beleuchteten Stall schaut, in den er die schwan- gere Maria und Josef hineinge- schickt hat. Er muss seine Brille abnehmen, denn es ist anderes „Schauen” von ihm gefordert. Da Norbert Roth so intensiv in seine Werkstücke hineinging und so viele verschlungene und auch zweideutige Symbole verwendete, war es manchen Betrachtern schon fast zu „viel” davon. Sie hatten dann nicht bloß einen ein- fachen Stall vor sich, sondern komplizierte und verschachtelte Darstellungen der Heiligen Nacht, die sie nicht so einordnen konn- ten, wie Norbert Roth dies konn- te. Hunderte Krippen Als Norbert Roth sechzehn Jahre alt war, begann er damit, Krippen zu schnitzen. Nicht eher als im Alter von neunzig Jahren, also 74 Jahre später, hörte er damit auf. In ganz Tirol werden jährlich zu Weihnachten einige von ihm ge- fertigte Krippen hervorgeholt und bereichern das Weihnachtsfest zu Hause. Er war einer der großen Krippenkünstler Tirols und auch weit über die Grenzen hinaus be- kannt und anerkannt. Sein Leben gehörte der Krippenschnitzerei, und vielen hundert Krippen ist durch sein Schaffen Seele ein- gehaucht worden. ■  Das Geburtszimmer von Norbert Roth ist heutzutage einer der Ausstellungsräume für seine Schnitzereien. Bild: Afra Gaißmayer Thema : Krippenausstellung mit Schnitzereien von Norbert Roth Adresse : Stadtplatz 6, Vils Öffnungszeiten : Jeden Sonntag im Dezember und Januar von 15.00 - 17.00 Uhr Kontakt : Josef Roth, Telefonnummer: 0043 5677 8367 Info-Kasten Fortsetzung von Seite 126

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