Füssener Heimatzeitung Nr. 181

154 Füssener Heimatzeitung Nr. 181 vom November 2019 Eine Ausstellung von Jessica Grimm Sticken ist eine fast ausgestorbene Kunst. Geduld, Gelassenheit, Hingabe und Zeit braucht es - und wer hat das heute schon? Eine anmutige Meditation der Hände und der Augen ist es. Können diese Stickarbeiten nicht Maschinen besser tun? Doch wer die Ausstellung von Jessica Grimm im Pfannerhaus von Roßhaupten gesehen hat, wird eines Besseren belehrt. Ein Bericht von Elisabeth Wintergerst Serie: Roßhaupten Die Royal School of Needlework Eine Königliche Schule für die Arbeiten mit der Sticknadel gibt es tatsächlich, auch wenn wohl die wenigsten bisher davon ge- hört haben. Diese Schule ist in London und Jessica Grimm hat sie zwei Jahre lang besucht und mit einem Diplom 2012 abge- schlossen. Doch der Weg dorthin war für Jessica Grimm, die aus den Niederlanden stammt, nicht unbedingt vorhersehbar. Denn an der Universität Groningen stu- dierte sie zunächst Archäologie und promovierte über mittelal- terliche Tierhaltung in Emden/Nie- dersachsen. Das Thema ihrer Ab- schlussarbeit war „Untersuchun- gen an Tierknochen aus der jung- bronzezeitlichen Flachsiedlung Rodenkirchen-Hahnenknooper Mühle, Ldkr. Wesermarsch”, da sie sich auf die Identifikation von Tierknochenfunden spezialisiert hatte. Doch wer die Kunstwerke von Jessica Grimm betrachtet, findet dort weiterhin die Tiere:  Für die Stickerei steht eine riesige Farbpalette an Garnen zur Verfügung. Bild: Pixabay Gestickte Kostbarkeiten Fortsetzung auf Seite 156

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYxMw==