Füssener Heimatzeitung Nr. 181

14 Füssener Heimatzeitung Nr. 181 vom November 2019 Keine Esche, keine Beere Der Name Eberesche ist eigentlich ein bisschen irreführend, da die Eberesche gar nichts mit der Esche zu tun hat. Sie gehört zu den Rosengewächsen und die sogenannten Vogelbeeren sind auch keine wirklichen Beeren, sondern Kernobst, wie Äpfel oder Birnen. Es könnte sein, dass sich der Name von „Aberesche” ab- leitet, was unechte Esche bedeu- tet, im Sinne von nach, wider, hinter, als Gegenteil dessen, was der zweite Wortbestandteil aus- sagt, wie bei „Aberglaube”. Der Wortteil „Eber” könnte auch daher kommen, dass die Früchte der Eberesche lange Zeit als Schwei- nefutter verwendet wurden. Al- lerdings wird dieser Name erst seit einigen Jahrhunderten ver- wendet, während die Bezeich- nung „Sorbus” schon über 2000 Jahre alt ist. Sorbus aucuparia leitet sich von avis und capere ab, was im Lateinischen „Vogel- fangen” bedeutet. Da mehr als sechzig Vogelarten die Beeren als Nahrung sehr schätzen, wur- So kraftvoll wie zierlich - der Schutz der Eberesche Von den Germanen und Kelten wurde sie hoch verehrt. Ungeahnte Kräfte schlummern in dem zierlichen Bäumchen. In ganz Europa, bis hoch an die Baumgrenze im Norden, schmückt sie Wälder und Siedlungen. In Liedern wird sie besungen, zum Schutz an Häuser gepflanzt. Und ganz gegen den sich hart- näckig haltenden Glauben, sind die orange leuchtenden Beeren nicht giftig, sondern richtig verarbeitet sehr gesund. Auch wenn wir uns mit dem bitteren Geschmack vielleicht erst einmal wieder anfreunden müssen ... Ein Bericht von Margaretha Wolf Serie: Pflanzen  Die flauschigen weißen Blütendolden der Eberesche, die allerdings einen sehr strengen „Duft“ verströmen. Bild: Natasha G, Pixabay

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