Füssener Heimatzeitung Nr. 180

67 Füssener Heimatzeitung Nr. 180 vom Oktober 2019 Bitterkeit ist die vollendete Ira Bitterkeit ist die vollendete Vergiftung der Seele. Denn sie ist nicht mehr auf etwas Einzelnes bezogen, sondern hat sich auf alle Lebensbereiche ausge- weitet. Es ist ein Grund-Lebensgefühl, das alles einfärbt. Ist man erst einmal bitter geworden, ist man auch böse und bissig geworden. Man vergrault sich die Menschen, die einen eigentlich lieben. Man findet nur noch Gefallen am Leben, wenn man spürt, dass Andere sich genauso schlecht und elend fühlen wie man selber und lässt ständig böse und verletzende Bemerkungen fallen. Das Vertrauen ins Leben ist verloren, es ist geradezu ein Groll dem Leben gegenüber, dass es einen so  Der Zorn steht ins Gesicht geschrieben schlecht behandelt hat. Es fehlt vor allem der Glaube daran, dass andere einen vielleicht mögen oder lieben. Übriggeblieben ist nur noch Miss- trauen. Ein Wellenschlag Im Grunde geht es auch hier wieder umSchmerzen. Es geht darum, den Schmerz fließen zu lassen. Die Demütigung über sich ergehen zu lassen und nicht daran festzuhalten. Es ist ein Kommen und Gehen von Schmerzen. Wie Wellen, sie kommen und gehen, kommen und gehen. Dabei sollte man nicht stagnieren in dem Schmerz, der gerade an- gekommen ist. Man sollte ihn wieder gehen lassen, so wie die Welle, die sich wieder zurückzieht. ■ Fortsetzung von Seite 65  Bild: gemeinfrei, Wikipedia

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