Füssener Heimatzeitung Nr. 179

21 Füssener Heimatzeitung Nr. 179 vom September 2019 kleine Verbesserungen zu erlan- gen. Während einer dieser Übun- gen passierte es, dass Fritz Eder stürzte und zu Boden fiel. Weder die Therapeutin noch Clementine Eder schafften es, den vor Schmerzen stöhnenden Fritz Eder wieder in den Rollstuhl zu beför- dern. So riefen sie den Pflege- dienst „Pflege 24”, der die Eders betreute und mit aller Kraft be- kamen sie ihn wieder nach oben und ein Krankenwagen brachte ihn ins Krankenhaus. Ein Ober- schenkelhalsbruch wurde diag- nostiziert. Die Operation verlief gut, doch von nun an war Fritz Eders Vertrauen ins Stehen und Gehen zerstört. Er wollte nicht mehr üben. Wenige Monate nach seinemSturz traten Nierensteine auf und er musste erneut ins Krankenhaus. Von nun hatte man das Gefühl, Fritz Eder wollte nicht mehr. Er verweigerte das Essen und man bekam den Eindruck, er hatte sich entschieden. Noch bis zu seinem 85. Geburtstag am 13. September 2014, an dem er schließlich starb, wartete er. Voll im Leben Egal was Fritz Eder machte, er tat es immer mit Leidenschaft und Begeisterung. Trotz seines meist so vollen und oft stressigen Alltags war er ein Mensch, der das Leben liebte und denMoment voll auslebte. Seine Hobbies, wie das Skifahren, das ihn so an seine Heimat in Leogang erin- nerte, das Windsurfen oder Zieh- harmonika-Spielen hatten ihren festen Platz in seinem Leben. Auch konnte er die Feste feiern, wie sie fielen. Wenn Fritz Eder ein Fest besuchte, war er meist der letzte Gast, denn er blieb, bis alle „hinausgeratscht” waren. Er konnte von einer Sekunde auf ben und seinen Freunden. Sein Leben war erfüllt von der Liebe zu dem, was er tat, und das in jedem Moment. Diese Liebe machte ihn zu einem glücklichen und zufriedenen Menschen. ■  Nach seinem Schlaganfall trainierte Fritz Eder eisern, bis er wieder stehen und mit Hilfe kleine Strecken laufen konnte. Hier bei einer Stehübung. Bild: Privat die andere umschalten und war dann mit Leib und Seele an die- sem Ort. Da gab es dann auch keine Backstube mehr, die auf ihn wartete, sondern er lachte und trank und freute sich am Le- Info-Kasten Name: Fritz Eder Name der Ehefrau: Clementine Katerina Eder, geborene Fürst Kinder: Clementine, Anneliese, Rudolf Geburtstag: 13. September 1929 Todestag: 13. September 2014 Geburtsort: Leogang/Österreich Beruf: Bäckermeister