Füssener Heimatzeitung Nr. 177

146 Füssener Heimatzeitung Nr. 177 vom Juli 2019 Die Fürstin ziert das fünfte Bild des Totentanzes Wie bereits angekündigt, veröffentlicht die Füssener Heimatzeitung in den nächsten Ausgaben in der historisch richtigen Reihenfolge jeweils ein Bild des Füssener Totentanzes, einem Monumentalkunstwerk des Füssener Künstlers Jakob Hiebeler (*unbekannt, + zwischen 1618 und 1623), das im Jahr 1602 entstand und zu den bekanntesten Totentänzen zählt. Zu besichtigen ist der Füssener Totentanz in der St. Anna-Kapelle. Ein Bericht von Uta Creutznacher Serie: Der Füssener Totentanz Eine spöttische Konnotation? Die vornehm mit Überkleid und Schleppe, mit Haube und Halskrause gekleidete Fürstin wird vom Tod, der einen Pommer spielt, zum Tanz aufgefor- dert. Ein Sarg steht bereits hinter dem Tod. Der  Die Nischen in der Friedhofsmauer des Alten Friedhofes in Füssen. Bild: Füssener Heimatzeitung Pommer ist ein Holzblasinstrument, das aus der Schalmei, die der Tod ebenfalls auf einem voraus- gegangenen Bild bereits gespielt hat, entwickelt worden war. Der Pommer, auch Bombarde genannt, hatte einen tiefen Ton, während die Schalmei eher eine hohe Tonlage hatte. Es macht fast den Eindruck, als bliese der Tod der Fürstin direkt ins Gesicht, fast wie eine Provokation. Das passt auch zu dem durchaus provokanten Ton, in dem der Tod zur Fürstin spricht. Er macht ihr gleich klar, dass er der Führer des Tanzes ist, es ist sein Tanz, nach dem sie tanzen muss. Und ihr Hofgesinde, das ihr wohl ansonsten immer zur Seite gestanden hat, das ist nun verschwunden wie der Rauch. Hört man da etwa eine spöttische Konnotation heraus? Tod und Fürstin auf dem Alten Friedhof von Füssen In diesem Bild haben wir zum ersten Mal einen örtlichen Bezug zu Füssen. Im Hintergrund sieht man eine Friedhofsmauer, die mit ihren angerun- deten Nischen stark an die Friedhofsmauer des Alten Friedhofes in Füssen erinnert. Auch bei der Kirche rechts im Bild hat man gleich die Assoziation Sagt Ja Sagt Nein - Getanzt Muess Sein

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