Füssener Heimatzeitung Nr. 176

93 Füssener Heimatzeitung Nr. 176 vom Juni 2019 / II ben für sie unbeantwortet und auch hier spürt sie ihrer eigenen Wahrnehmung der Dinge nach, um sich darin treu zu bleiben. An welchem Ort denn sonst? Auch wenn Elisabeth von Elmenau und König Lud- wig II. sich persönlich nicht kennenlernen durften, scheint die direkte Nachbarschaft zwischen ihren Schlössern Neuschwanstein, Hohenschwangau  König Ludwig II. lebte einen großen Teil seines Lebens in Hohenschwangau, ganz in der Nähe von Schloss Bullachberg. Bild: privat und Schloss Bullachberg Ausdruck einer Verbindung zu sein, die über Zeit und Raum hinweg wirkt und hier ihre Symbolik findet. Während König Ludwig die unwürdigen Massenströme der Touristen in seinen prachtvollen Schlössern über sich ergehen lassen muss, gewährt ihm Elisabeth von Elmenau in innerer Verbundenheit einen würdevollen Platz in ihrem Schloss. Dort schmückt nämlich ein großes Portrait des jungen Königs einen Raum Bullachbergs, von dem aus er direkt auf Neu- schwanstein blicken kann. Und es ist, als würde Elisabeth von Elmenau Ludwigs Liebe zu den Schlössern dort in einer gewissen Weise behüten. An welchem Platz könnte er seiner geliebten Land- schaft und den Schlössern näher sein, als diesem? Und wo wäre er geschützter als in diesem beson- deren Schloss auf dem kleinen Hügel, das sich wie eine kleine Schwester von Neuschwanstein anfühlt? Ist es nicht genau der Ort, den König Ludwig aufsuchen würde, um unerkannt die un- würdigen Touristenströme in Hohenschwangau und seinen Schlössern beobachten zu können? Sicherlich ist er dieser anmutigen Schlossherrin dankbar, sich auf Bullachberg in ihrer geschätzten Obhut aufhalten zu dürfen. ■

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