Füssener Heimatzeitung Nr. 176

41 Füssener Heimatzeitung Nr. 176 vom Juni 2019 / II Eine fast 1000 Jahre alte Burg DieWartburg bei Eisenach in Thü- ringen gilt noch heute als eine der bedeutendsten Burgen der deutschen Geschichte. Seit 1999 gehört sie daher auch zum UNESCO-Weltkulturerbe. 1067 wird die Wartburg von Ludwig dem Springer erbaut. Er war von der Gegend unglaublich fasziniert und soll der Sage nach beim ers- ten Anblick des Burgbergs gesagt haben: „Wart Berg, du sollst mir eine Burg werden.” Ludwig der Springer kommt ursprünglich von der 22 km entfernten Schauen- burg und ist durch Erwerbungen nach Eisenach an die beschiffbare Hörsel gekommen. Hier gründete er die Wartburg, welche 1080 erstmals im Buch vom Sachsen- krieg Erwähnung findet. Der gleichnamige Sohn Ludwig des Springers wurde später zum Land- grafen ernannt und dessen Sohn Ludwig II., Landgraf von Thürin- gen, führte den Ausbau der Wart- burg weiter, sodass im Jahre 1155 der Palas, das romanische Haupt- gebäude auf der Hofburg ent- stand. Nach dessen Tod über- nahm sein Bruder Hermann I. die Grafschaften Thüringen und Hes- sen und vereinte als Pfalzgraf von Sachsen nun die drei Gebiete Thüringen, Hessen und Sachsen. Förderer der Dichter und Künstler Hermann I. bescherte der Wart- burg ihre Hochzeit. Er war einer der mächtigsten Männer dieser Zeit und als vermögender Mäzen zog er viele Künstler und Dichter nach Eisenach zur Wartburg. Die Wartburg wurde der Mittelpunkt deutscher Dichtkunst. In dieser Zeit entsteht auch die Legende des Sängerkrieges, welche auch Richard Wagner in seiner Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg” verarbeitete. Gast in dieser Zeit sollen unter ande- rem folgende berühmte Dichter und Minnesänger gewesen sein: Wolfram von Eschenbach, Hein- rich von Ofterdingen und Walther von der Vogelweide.  Grabplatte von Ludwig dem Springer. Bild: Alexander Hauk / HAUK MEDIEN ARCHIV / www.bayernnachrichten.de Fortsetzung auf Seite 42

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