Füssener Heimatzeitung Nr. 176
103 Füssener Heimatzeitung Nr. 176 vom Juni 2019 / II Das Ritterbad Folgende Arbeiten am Schloss wurden nicht mehr fertiggestellt: Das Bad des Königs, das nach dem Vorbild des Ritterbads der Wartburg als mittelal- terliches Taufbad dem Ritterkult huldigen sollte. Geplant für das Bad war der südwestliche Teil des Palas, wo es sich direkt unter dem Thronsaal vom Erdgeschoss auch noch über das erste Stockwerk erstrecken sollte. Der Heizkessel für die Warmwas- ser-Aufbereitung wurde bereits 1886 angeliefert, er wurde allerdings nicht mehr eingebaut. Bastion an der Westseite An der Westseite des Schlosses, wo man heute vor der großen Außenwand des Palas auf einem bewaldeten Abhang steht, plante der König eine Bastion mit Terrassen, Gartenanlagen und einem Springbrunnen. Die Bastion hätteman vomRitterbad aus betreten können. Maurischer Saal Auch nicht umgesetzt wurde der Maurische Saal im 2. Oberge- schoss des Palas, der nach den Vorbildern von Anlagen in der Al- hambra bei Granada in Spanien gestaltet werden sollte. Alle Räu- me im 1. und 2. Obergeschoss des Palas wurden nur spärlich bis gar nicht ausgebaut. Der Bergfried Er hätte der Höhepunkt der gan- zen Schlossanlage werden sollen, sowohl in seiner Erhabenheit, als auch in seiner Höhe, die neun- zig Meter betragen sollte. Er sollte von Anbeginn der höchste Turm der vieltürmigen Anlage werden und war mit einer dreischiffigen Kapelle als Unterbau geplant. Ur- sprünglich war der Bergfried als 65 Meter hoher Kapellenturm ge- plant, da er dadurch jedoch nicht seine Funktion als wesentliches Gegengewicht zum Wohnbau er- füllte, entschied man sich, ihn um einiges höher zu machen, Projektzeichnung von Neuschwanstein aus dem Jahr 1869, die dem heutigen Schloss sehr nahe kommt. Bild: Wikipedia, gemeinfrei Die Kapelle mit dem Bergfried vom Palas aus gesehen. Bild: Matthias Walther/München Fortsetzung auf Seite 104 Fortsetzung von Seite 101
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