Füssener Heimatzeitung Nr. 176

101 Füssener Heimatzeitung Nr. 176 vom Juni 2019 / II Baumaßnahmen nach dem Tod Ludwigs II. Abgesehen vom Torbau und vom Palasbau blieb der Rest Neu- schwansteins eine Baustelle. Um zumindest teilweise eine archi- tektonische Geschlossenheit des oberen Schlosshofes zu errei- chen, wurde die Kemenate nach den ursprünglichen Plänen er- baut, man verzichtete jedoch auf den vorgesehenen Verbindungs- flügel zum Torhaus und auf den vom König geplanten Turm auf dem Gebäude. Mit Brautgemach und weiblichen Heiligenfiguren sollte die Kemenate das Damen- haus darstellen und als Gegen- stück zum Ritterbau dienen. Auch der Ritterbau wurde nur noch ver- einfacht zum Abschluss gebracht. Der Verbindungsgang vom Rit- terbau zum Palas sollte ursprüng- lich von Säulen gesäumt werden, deren Kapitelle (oberer Abschluss einer Säule) wie Kronen von Bäu- men gestaltet werden sollten. Fertiggestellt wurde auch noch der Viereckturm an der Nordseite des Schlosses. Auch im 3. und 4. Obergeschoss des Palas wur- den die Wandgemälde in den Korridoren nur vereinfacht fertig- gestellt. Fortsetzung auf Seite 103  Die Bastion an der Westseite des Schlosses. Man kann beim näheren Hinschauen sogar die Tür zum Ritterbad sehen. Bild: Matthias Walther/München

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