Füssener Heimatzeitung Nr. 175

98 Füssener Heimatzeitung Nr. 175 vom Juni 2019 Eine kleine wohlhabende Kirche, in der früher viel Betrieb herrschte Eine kleine Kirche, von außen recht unscheinbar, schmiegt sich in der Tiroler Straße an den Kalvarienberg an. Die Kirche zu Unserer-Lieben-Frau-am-Berg. Sie ist die Wächterin des Kalvarienberges, zu ihrer Bauzeit noch Hutlerberg ge- nannt, und der Ausgangspunkt des später von Stadtpfarrer Johann Baptist Graf ab dem Jahr 1840 errichteten Kreuzweges auf den Kalvarienberg hinauf. Ein Bericht von Uta Creutznacher Fortsetzung auf Seite 100 Serie: Füssener Kirchen Früher eine Kapelle Schon lange vor dem Bau der Un- sere-Liebe-Frau-am-Berg-Kirche stand an diesem Platz eine Ka- pelle. Der Ort war gut gewählt, denn die Kapelle stand direkt am Rei- seweg nach Tirol und weiter nach Italien. So kamen hier neben Rei- senden viele Handeltreibende vorbei. Aber auch viele Pilger, die nach Romwollten, mussten genau diese Route nehmen. Möglicher- weise gibt es auch einen Zusam- menhang von der Entstehung der Kapelle mit dem Füssener Lepro- senhaus. Das Leprosenhaus, Wohnort der Füssener Aussätzi- gen, die außerhalb der Stadt woh- nen mussten und die sich bei der Annäherung an Menschen mit einer Klapper bemerkbar ma- chen mussten, damit jeglicher Kontakt mit ihnen vermieden wer- den konnte, wird erstmals um das Jahr 1300 erwähnt. Eine Ka- pelle könnte dort entstanden sein, weil die Aussätzigen von der Stadt  Historisches Bild: das Leprosenhaus gegnüber der Unsere- Liebe-Frau-am-Berg-Kirche. Bild: Stadtarchiv Füssen

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