Füssener Heimatzeitung Nr. 175

86 Füssener Heimatzeitung Nr. 175 vom Juni 2019 Alfred Wintergerst Der gute Geist vom Gymnasium Hohenschwangau Wenn ein Mensch seinen Beruf liebt, ist das etwas besonderes. Solch ein Mensch war Alfred Wintergerst. Seine Pflichten als Lehrer, Heimleiter und Direktor am Gymnasium in Hohenschwangau erfüllte er mit Leidenschaft und jeder einzelne Schüler interessierte ihn persönlich. Er fühlte sich verantwortlich für die Erziehung und die Entwicklung der jungen Menschen, die unter seiner Obhut waren und begleitete sie, bis sie die Schule verließen. Diese Liebe und Zuwendung wussten die Schüler auch zu schätzen. Als Alfred Wintergerst starb, legten die ehemaligen Hohenschwangauer Schüler auf seinem Grab einen Kranz aus Rosen nieder mit der Inschrift: „Tausend Schülerherzen danken dir“. Ein Bericht von Tulie Wintergerst Serie: Füssener Persönlichkeiten Ankommen in Hohenschwangau Das Studium war von der Nach- kriegszeit geprägt und es war eine harte Zeit, in der kein Geld übrig war, um ins Gasthaus zu gehen oder kulturelle Veranstal- tungen zu besuchen. Wenn Alfred seiner Lerngruppe von Studie- renden eine große Freudemachen wollte, dann brachte er Kuchen mit, den die Mutter dem Sohn am Wochenende in Memmingen gebacken hatte. Und wenn je- mand eine Kiste voll Holz spen- dierte, damit die „Lernbude“ ein- geheizt werden konnte, war das absoluter Luxus. Nach dem Stu- dium in München in den Fächern Deutsch, Geschichte und Erdkun- de wurde Alfred Wintergerst im Jahre 1955 an die damalige Ober- realschule mit Schülerheim in Hohenschwangau versetzt. Am  Das erste Kind kommt in die Familie: Hildegard Wintergerst. Bild: Privat

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